Zehn Wochen vor dem Fest: Bei den Pfefferküchlern rauchen die Öfen
Pulsnitz - Trotz Inflation und Preiserhöhungen spüren die Pfefferküchler im ostsächsischen Pulsnitz keinen Rückgang in der Nachfrage. "Die Kunden vermitteln uns das Gefühl, dass sie weiterhin Geld für Pfefferkuchen ausgeben wollen", sagte Innungsobermeister Peter Kotzsch (56).

Er führt in der Kleinstadt einen der acht Familienbetriebe, die das ganze Jahr über ausschließlich vom Verkauf dieser Backware leben.
Derzeit herrscht Hochbetrieb in den Backstuben der kleinen Handwerksbetriebe. Sie rüsten sich für den Pfefferkuchenmarkt, der alljährlich am ersten Novemberwochenende (diesmal 3. bis 5. November) stattfindet. Dafür rauchen schon seit Wochen die Öfen. "Mitte August stürzen wir uns in die Produktion", sagt Peter Kotzsch. Pfefferkuchen sind eine Dauerbackware und ohne Füllung mindestens zwei Jahre haltbar, Produktion auf Lager also kein Problem.
Traditionell besteht die Grundmasse lediglich aus Zuckersirup, Bienen- oder Kunsthonig sowie Weizen- und Roggenmehl. Der daraus angerührte Teig lagert zunächst mindestens drei Wochen in Kisten oder Fässern aus Holz. Je nach Sorte, dauert es mitunter bis zu sechs Monaten, bevor er weiterverarbeitet wird - in jedem Betrieb nach überlieferter Hausrezeptur.

Peter Kotzsch führt in sechster Generation die 1813 gegründete Pfefferküchlerei Löschner. Die Pulsnitzer Tradition ist aber noch viel älter. Schon 1558 erhielten dortigen Bäcker das Privileg, Pfefferkuchen herstellen zu dürfen.
Titelfoto: Fotomontage: Sebastian Kahnert/dpa//Norbert Neumann