St. Egidien - In St. Egidien, Ortsteil Lobsdorf, mutierte ein Kaugummi-Automat zum Samenspender. Und das, weil die Anwohnerin Doreen Winkelmann (37) einen schönen Traum von Blumen und Bienchen hatte. Jetzt sind alle begeistert.

Doreen Winkelmann ist Mitglied im Heimatverein Lobsdorf. Sie träumte eines Nachts vom Automaten, an dem jeder Blumensamen ziehen könnte, um Blühwiesen für Bienen zu schaffen.

Mit ihrer Idee steckte sie ihren Mann Micha (37) und den Vereinsvorsitzenden Michael Oehler (59) an. Bei eBay entdeckte sie den passenden Automaten in Bayern - für 150 Euro. Der alte Besitzer baute für den neuen Zweck mit einer Feile sogar den Geldschlitz um - jetzt nimmt das Gerät auch 50-Cent-Stücke.

Mithilfe des Sponsors RS Design (Lichtenstein) stellte der Verein den Automaten in der St. Egidiener Straße auf, kaufte Plastekugeln und Blumensamen. Jetzt kann jeder Passant für einen halben Euro Blumensamen ziehen. Sonnen-, Klee-, Mohnblumen, Nelken, ausreichend für vier Quadratmeter Blumenwiese. Der Automat nimmt Kugeln zurück, um Müll zu vermeiden.

"Wir sind begeistert. Der Samenspender ergänzt unser Insektenhotel", freut sich Michael Oehler. Micha Winkelmann staunt über einen ungeahnten Effekt: "Kinder sind ganz verrückt nach den Blumensamen. Auch unsere Kinder Pia und Paul haben bestimmt schon 20 Kugeln gezogen. Manche Eltern wissen gar nicht mehr, wo sie die Samen noch ausstreuen sollen."