Klo-Gebühr in der Arztpraxis: Jetzt äußert sich die Ministerin

Lichtenstein/Dresden - Überall sorgt diese Nachricht für Kopfschütteln: In Lichtenstein (bei Zwickau) bittet eine Fachärztin ihre Patienten zur Kasse, wenn sie mal müssen. Nach dem TAG24-Bericht äußert sich jetzt auch Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD) zur seltsamen Klo-Gebühr.

Kerstin Kirsch (63) sollte beim Arzt für die WC-Benutzung bezahlen.
Kerstin Kirsch (63) sollte beim Arzt für die WC-Benutzung bezahlen.  © Andreas Kretschel

Einen Euro müssen Patienten an einem Drehkreuz entrichten, wenn sie das stille Örtchen der Arztpraxis in Lichtenstein nutzen wollen. Unverständnis allerorten.

"Wir können nur an die Praxisinhaber appellieren, ihren Patientinnen und Patienten die kostenfreie Nutzung einer Toilette zu ermöglichen", lässt die Ministerin ausrichten. Das sei im Übrigen in den meisten sächsischen Arztpraxen so.

Tatsächlich gibt es keine Regelungen zu Gebühren für die Toilettenbenutzung von Arztpraxen. "Grundsätzlich sollte schon aus Gründen eines menschlichen Miteinanders das fehlende Kleingeld nicht dazu führen, dass eine Patientin eine Toilette nicht benutzen kann", so die gemeinsame Reaktion von Sächsischer Landesärztekammer (SLÄK) und Kassenärztlicher Vereinigung (KVS).

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"Abenteuerlich und nicht nachvollziehbar", findet der Präsident des Allgemeinen Patienten-Verbands, Christian Zimmermann, den Vorgang.

"Wir können nur appellieren": Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD).
"Wir können nur appellieren": Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD).  © Thomas Türpe

Ob die Kritik die Ärztin dazu bewegt, die Klo-Gebühr wieder einzustellen, ist offen. Einen Kommentar zu dem Vorgang hatte sie abgelehnt.

Titelfoto: Thomas Türpe

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