Nach Ohrfeigen-Skandal: Schüler-Demo gegen Glauchauer Oberbürgermeister

Glauchau - Neuer Gegenwind für den Glauchauer Oberbürgermeister Marcus Steinhart (46, CDU). Nach seiner Körperverletzung gegen einen Mitschüler (13) seines Sohnes an der Europäischen Oberschule Waldenburg protestierten am Mittwochnachmittag vor der Kreistagssitzung in der Sachsenlandhalle Glauchau Schüler gegen den Politiker.

Schüler demonstrierten vor der Kreistagssitzung in Glauchau gegen Oberbürgermeister Marcus Steinhart (46, CDU).
Schüler demonstrierten vor der Kreistagssitzung in Glauchau gegen Oberbürgermeister Marcus Steinhart (46, CDU).  © privat

Es handelte sich um sieben Mitarbeiter der Schülerzeitung "Rakete". Deren Sprecherin Marie Suttner (19): "Bisher gehörten wir zum Gymnasium Westsachsen, wollen uns aber als Jugendzeitung in Westsachsen ausdehnen."

Mit Transparenten wie "Steinhart schlägt Birne weich" oder "Kinder schlägt man nicht" standen die Schüler vor dem Kreistag.

Der Protest richtete sich auch gegen Landrat Carsten Michaelis (48) und die CDU, die Verständnis für Steinhart gezeigt hatten. "Wenn in Glauchau ein Bürgermeister ein 13-jähriges Kind schlägt und gleichwohl keinen Anlass für einen Rücktritt sieht, dann stimmt etwas nicht", heißt es im "Rakete"-Flugblatt.

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Kreisrätin Ute Brückner (63, Linke) stimmte dem Schülerprotest zu: "Gute Aktion. Marcus Steinhart muss seinen Posten ruhen lassen bis zum Ende der Untersuchung."

Das Gegenteil sagt Marco Wanderwitz (46, CDU): "Keine Konsequenzen vor Abschluss der Untersuchungen. Ich sehe keinen neuen Sachstand."

Marie Suttner (19) fordert den Rücktritt des Politikers.
Marie Suttner (19) fordert den Rücktritt des Politikers.  © privat
Im Kreuzfeuer von SPD, Linken, Grünen und nun auch Schülern: OB Marcus Steinhart (46, CDU).
Im Kreuzfeuer von SPD, Linken, Grünen und nun auch Schülern: OB Marcus Steinhart (46, CDU).  © Andreas Kretschel

Das Landratsamt Zwickau will in den nächsten Tagen seine dienstrechtliche Prüfung abschließen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung gegen Marcus Steinhart.

Titelfoto: privat, Andreas Kretschel

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