Nächster sächsischer Landkreis verhängt Wasserentnahmeverbot

Zwickau - Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist nun auch im Landkreis Zwickau die Entnahme aus oberirdischen Gewässern ab sofort untersagt

Im Erzgebirge wurde bereits Anfang der Woche ein Wasserentnahmeverbot verhängt.
Im Erzgebirge wurde bereits Anfang der Woche ein Wasserentnahmeverbot verhängt.  © André März

Das zuständige Landratsamt entschied, bis zum 31. Oktober 2023 "den Eigentümer– und Anliegergebrauch zu beschränken und die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern (Bäche, Flüsse, Seen) mittels Pumpvorrichtung [zu] untersagen".

Grund dafür sei die aktuelle witterungsbedingte Niedrigwassersituation. Der ökologische Zustand der Gewässer muss weiterhin geschützt und ein Trockenfallen von Gewässerabschnitten oder ganzer Gewässer verhindert werden, so das Landratsamt weiter.

Das Ausbleiben starker Niederschläge sowie die hohen Lufttemperaturen sorgen mittlerweile auch im Landkreis Zwickau für sehr niedrige Wasserstände. Die Wasserentnahmen aus den oberirdischen Gewässern durch Privatpersonen verschärfen diese Situation dramatisch.

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Die entsprechende Allgemeinverfügung tritt am Samstag in Kraft. Die untere Wasserbehörde begründet die Entscheidung mit der Niederschlagsmenge, die in diesem Jahr erneut weit unter dem Durchschnitt liegt.

Für Fragen zum geltenden Wasserrecht steht die untere Wasserbehörde des Umweltamtes telefonisch unter 0375/440226210 oder per E-Mail an umwelt@landkreis-zwickau.de zur Verfügung.

Wasser-Knappheit in und um Zwickau: Vorerst keine Besserung in Sicht!

Auch in Chemnitz und im Erzgebirge herrscht bereits ein striktes Wasserentnahmeverbot. Betroffen sind davon alle Haushalte, die mit einer Pumpe Wasser aus einem Gewässer entnehmen. Eine Ausnahme gilt, wenn eine gültige Erlaubnis der Unteren Wasserbehörde vorliegt.

Wer dagegen verstößt, muss mit einem Zwangsgeld von 500 Euro rechnen. Weiterhin erlaubt ist es jedoch, mit einem Wasser oder einer Gießkanne Wasser aus den Gewässern zu entnehmen. Jedoch sollte auch dies nur bei dringender Notwendigkeit und sparsam erfolgen.

Die aktuellen temporären Regenschauer bringen dabei jedoch so schnell keine Erlösung. "Aufgrund der aktuellen Prognosen wird sich dieser Zustand voraussichtlich in den nächsten Wochen noch weiter verschlimmern", so das Landratsamt Erzgebirge.

Deswegen sollte jeder sparsam mit dem Trinkwasser umgehen und beispielsweise eine Autowäsche noch vertagen, damit die aktuelle Trockenheit nicht zu einer mangelnden Trinkwasserversorgung führt.

Titelfoto: André März

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