Werdau - Wasserknappheit in Werdau! Ausgerechnet zu schönes Wetter droht der Badesaison an der Koberbachtalsperre zum Verhängnis zu werden.

Der Wasserstand des 42 Hektar großen Gewässers war im Herbst wegen der dringenden Reparatur einer Absperrvorrichtung um fünf Meter gesenkt worden. Seit einem Monat soll sich die Talsperre langsam wieder füllen, doch das geht mangels Regen nicht so schnell wie erhofft.

Während Sachsens Landtag am Mittwoch darüber berät, mit welchen Mitteln künftige Trockenperioden abgemildert werden können, studiert Werdaus Oberbürgermeister Sören Kristensen (58, parteilos) mit sorgenvoller Miene den aktuellen Wetterbericht.

"Es sieht nicht gut aus", so der 58-Jährige. "Kober- und Erdbach bringen derzeit nur 8000 Kubikmeter Zulauf am Tag. Beim jetzigen Füllstand dauert es bis September, um auf einen Betriebsstau von 2,34 Millionen Kubikmetern Wasser zu kommen. Wir müssen nächste Woche eine Entscheidung treffen, ob das Strandbad dieses Jahr überhaupt öffnen kann."

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Das Problem: Einfach wie bei Ebbe vom Ufer aus zum Wasser laufen funktioniert nicht, weil die Badegäste im Schlick stecken bleiben könnten. Das gilt auch für die Rettungsschwimmer, die sich im Strandbad fit halten.

André Kleber (39) von der Wasserwacht erklärt: "Unsere 57 Rettungsschwimmer trainieren stattdessen im Freibad. Unser Trainingscamp haben wir an die Ostsee verlegt."

Auf dem Trockenen sitzen auch der Bootsverleih und der Koberbachtal-Triathlon, zu dem am 1. Juli Athleten aus ganz Deutschland anreisen. Die Veranstalter rechnen schon mit einer Duathlon-Variante ohne Schwimmstrecke.