Zwickau will Toten einen Namen geben: Kriegsopfer-Mahnmal wird erneuert

Zwickau - Das Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Zwickauer Schwanenteich soll in einen würdigeren Zustand versetzt werden. Unter anderem sollen die Toten - soweit möglich - aus der Anonymität geholt werden. Für den Vorschlag der Linken gab's im Stadtrat Zustimmung.

Das Zwickauer Mahnmal für die Opfer des NSU soll würdiger präsentiert werden.
Das Zwickauer Mahnmal für die Opfer des NSU soll würdiger präsentiert werden.  © Ralph Kunz

Seit 1948 steht das Mahnmal in Form eines überdimensionalen Gedenksteins. 1945 wurden an dieser Stelle die Urnen von 320 getöteten Häftlingen der KZ-Außenlager Werk Horch und Mülsen St. Micheln sowie fünf Zwickauer Opfern des NS-Regimes beigesetzt.

Linke wollen die Gedenkstätte wieder in den Vordergrund rücken. Zum einen soll geprüft werden, wie der Ort möglichst barrierefrei gestaltet werden kann. Ein weiterer Schritt sollen Schulprojekte sein, die sich mit den Verstorbenen beschäftigen.

"Schüler könnten das Denkmal erforschen und vielleicht auch die Opfer aus der Anonymität holen", schlägt Ute Brückner (63, Linke) vor. "Wir wollen, dass sich junge Menschen mit Geschichte vor Ort auseinandersetzen."

Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (68, CDU) besuchte das Mahnmal am Schwanenteich vor drei Jahren.
Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (68, CDU) besuchte das Mahnmal am Schwanenteich vor drei Jahren.  © Ralph Köhler/propicture
Setzt sich für ein würdiges Gedenken an die Opfer des NSU ein: Stadträtin Ute Brückner (63, Linke).
Setzt sich für ein würdiges Gedenken an die Opfer des NSU ein: Stadträtin Ute Brückner (63, Linke).  © Sven Gleisberg

Bis Ende des Jahres muss die Verwaltung nun konkrete Vorschläge vorlegen.

Titelfoto: Ralph Kunz

Mehr zum Thema Zwickau: