Orkan "Zeynep" hinterlässt Bild der Zerstörung auf St. Peter-Ording

Sankt Peter-Ording - Schock für die Bewohner von St. Peter-Ording im Kreis Nordfriesland: Orkan "Zeynep" hat den gewohnten Anblick des beliebten Nordseestrandes drastisch verändert.

Wind und Wellen nagen bei Sturm, wie hier Ende Januar Orkan "Nadia", an den Pfahlbauten in St. Peter-Ording.
Wind und Wellen nagen bei Sturm, wie hier Ende Januar Orkan "Nadia", an den Pfahlbauten in St. Peter-Ording.  © Axel Heimken/dpa

Der "Blanke Hans", wie die sturmgepeitschte Nordsee auch genannt wird, hat Freitagnacht einen Holzsteg der markanten Pfahlbauten weggerissen. Die letzten Meter zum Eingang der "Strandbar 54 Grad Nord" fehlen jetzt.

Über die ganze Sandback verteilten Wind und Wellen die herausgerissenen Elemente, berichtet die Husumer Nachrichten. Auch der hintere Teil der Seebrücke wurde nach NDR-Angaben zerstört.

Der kurze zeitliche Abstand zum vorherigen Orkan "Ylenia", die Sturmflut von 3,20 Metern über dem mittleren Hochwasser und Sturm-Böen von mindestens 119 Stundenkilometer waren einfach zu viel. Das Material gab an vielen Stellen nach.

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Auch die Dünen wurden vom Sturm beschädigt. Auf aktuellen Bildern sind deutliche Abbruchkanten zu sehen.

Die Tourismuszentrale St. Peter-Ording schrieb auf Instagram, dass "Zeynep" für "ordentlich Chaos" gesorgt habe.

Fotos der Zerstörungen in St. Peter-Ording

Pfahlbauten prägen Strandbild von SPO

Bei Sturmflut stehen die Pfahlbauten zwischen den tosenden Wellen.
Bei Sturmflut stehen die Pfahlbauten zwischen den tosenden Wellen.  © Axel Heimken/dpa

Seit den frühen Morgenstunden werde aufgeräumt und repariert. "Die nächsten Tage & Stunden werden zeigen, welche Schäden 'Zeynep' uns sonst noch beschert hat."

An Ostern ist Saisonbeginn. Bis dahin ist noch etwas Zeit, die Schäden zu beseitigen – außer die Serie schwerer Stürme setzt sich fort.

Die Pfahlbauten sind charakteristisch für SPO und als Fotomotiv beliebt. Seit mehr als 110 Jahren prägen die Holzhäuser den Strand.

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Zuletzt mussten 2019 drei etwa 50 Jahre alte Gebäude abgerissen werden. Dafür gab es Neubauten, die aber weiter in Richtung Land errichtet wurden, denn die Wasserkante der Nordsee kommt laut Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz jedes Jahr sechs bis acht Meter näher.

Auch der Pfahlbau mit der "Strandbar 54 Grad Nord" soll in den kommenden Jahren um etwa 230 Meter Richtung Dünen versetzt werden. "Zeynep" hat gezeigt, dass es wohl Zeit dafür ist.

Titelfoto: Montage: Axel Heimken/dpa, Screenshot/Instagram/stpeterording

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