369. Weimarer Zwiebelmarkt: Stadt freut sich auf mehrere Tausend Besucher

Weimar - Duftender Zwiebelkuchen, Zwiebelzöpfe, Zwiebelpüppchen - das typische Flair des Weimarer Zwiebelmarktes lockt Jahr für Jahr Zehntausende Gäste an. Am Wochenende ist es wieder so weit.

Der Weimarer Zwiebelmarkt lockt Jahr für Jahr zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland an. (Archivbild)
Der Weimarer Zwiebelmarkt lockt Jahr für Jahr zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland an. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Weimar feiert dieses Wochenende seinen 369. Zwiebelmarkt. Von Freitag bis Sonntag locken nach Angaben der Stadtverwaltung rund 400 Verkaufsstände in der Innenstadt, Straßenkünstler und ein halbes Dutzend Konzertbühnen zum Besuch von Thüringens überregional bekanntestem Volksfest.

Es ist vor allem für die begehrten rot-weißen Zwiebelzöpfe aus dem nordthüringischen Städtchen Heldrungen (Kyffhäuserkreis) bekannt.

Die Vorfreude ist allerdings etwas getrübt: Der Dürresommer hat den Zwiebelbauern eine schlechte Ernte beschert. Und deren Zunft selbst schrumpft massiv: Nur noch 40 Heldrunger bauen in diesem Jahr ihre Stände in Weimar auf.

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Vor zehn Jahren waren es gut doppelt so viele, seitdem geht es abwärts. "Viele haben altersbedingt aufgegeben und es fehlt an Nachwuchs", sagt der Heldrunger Udo Pötschke, der selbst die Familientradition des Zwiebelanbaus und des Zopfflechtens in siebenter Generation fortsetzt.

Und viele junge Leute seien aus der Region abgewandert oder hätten kein Interesse mehr an Zwiebelanbau und -verarbeitung. "Das ist ja auch viel Arbeit und zeitintensiv", meint er.

Zwiebelanbau: Tradition seit dem Mittelalter

Der Zwiebelanbau in Heldrungen ist seit dem Mittelalter verbürgt. Begünstigt wird er von dem milden Klima in dem Anbaugebiet zwischen Schmücke, Hoher Schrecke und Kyffhäuser. Für die kunstvoll geflochtenen Rispen bauen die Heldrungen zwei jahrzehntealte weiße und rote Sorten an, wie Pötsche erläutert.

"Das sind Lagerzwiebeln, die luftgetrocknet werden und mehrere Monate haltbar sind." Gewickelt und mit Strohblumen verziert werden sie in Handarbeit, was einiges Geschick verlangt. Erst recht in diesem Jahr. "Die Zwiebeln sind klein wegen der Trockenheit in diesem Jahr, große Zwiebeln sind rar", so der 52-Jährige.

Eröffnet wird der Weimarer Zwiebelmarkt am 7. Oktober mit dem Anschnitt eines Zwiebelkuchens durch Oberbürgermeister Peter Kleine (50, parteilos). Im vergangenen Jahr waren 150.000 Menschen zu dem dreitägigen Fest gekommen.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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