AfD-Mitglieder von Thüringer Zeichen für Demokratie ausgeschlossen

Erfurt - Auf der Website www.thueringen-weltoffen.de sind Personen, Firmen, Institutionen und mehr aufgelistet, die sich für ein weltoffenes Thüringen einsetzen. Doch nicht jeder darf mitmachen.

Mitglieder der AfD Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt dürften von der Aufnahme in die Liste ausgeschlossen sein. (Symbolbild)
Mitglieder der AfD Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt dürften von der Aufnahme in die Liste ausgeschlossen sein. (Symbolbild)  © Swen Pförtner/dpa

Auf der "Schautafel" im Netz sind die Namen von Personen aufgelistet. Hinzu kommen Ortsangaben, mitunter noch weitere Infos zu den Personen. Darüber hinaus sind Logos von Firmen, Institutionen und andere auf der Übersicht zu finden.

Aktuell - Stand früher Mittwochnachmittag - gibt es über 3000 Unterstützer. Hinter "Weltoffenes Thüringen" steckt eine Initiative, die eigenen Angaben nach zeigen möchte, dass es sehr viele Organisationen, Unternehmen und Menschen in Thüringen gibt, die sich eine demokratische, vielfältige, weltoffene Zukunft für "unser" Bundesland wünschen.

Auf der entsprechenden Website wolle man das abbilden. Auf dieser heißt es unter anderem: "Machen Sie mit und unterstützen Sie 'Weltoffenes Thüringen', setzen Sie ein sichtbares Zeichen!"

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Dieses Zeichen kann man unterschiedlich setzen. Zum Beispiel, indem man zuvor heruntergeladene druckartige Vorlagen mit der Aufschrift "Weltoffenes Thüringen" als Sticker drucken lässt.

Vor der Verwendung in der beschriebenen Weise sei es jedoch erforderlich, dass man sich eine Freigabe geben lasse. Ein Zeichen setzen kann man aber offenbar auch, indem man sich auf der Website zeigt.

Hinweis: Diese Menschen werden nicht aufgenommen!

Thüringens AfD-Boss Björn Höcke (51) und Thüringens AfD-Landessprecher Stefan Möller (48) werden im aktuellen Thüringer Verfassungsschutzbericht als "Rechtsextremisten" eingestuft. (Archivbild)
Thüringens AfD-Boss Björn Höcke (51) und Thüringens AfD-Landessprecher Stefan Möller (48) werden im aktuellen Thüringer Verfassungsschutzbericht als "Rechtsextremisten" eingestuft. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa

Hierzu muss man unter anderem eine Datenschutzerklärung akzeptieren. Zudem muss ein Häkchen gesetzt werden, wenn Name, Ort und gegebenenfalls Institution auf der Website angezeigt werden sollen.

Doch nicht alle dürfen sich offenbar in diese Liste eintragen lassen. So heißt es: "Rechtsextremist*innen bzw. Angehörige von als 'erwiesen rechtsextremistisch' eingestuften Organisationen werden wir nicht in die Liste der Unterstützer*innen der Initiative Weltoffenes Thüringen aufnehmen."

Dazu dürften demnach auch Mitglieder der Thüringer AfD zählen. Laut aktuellem Thüringer Verfassungsschutzbericht ist der AfD Landesverband Thüringen "eine erwiesen rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung".

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Auch Mitglieder der AfD Sachsen und Sachsen-Anhalt dürften demnach nicht in der Liste landen. In den beiden Bundesländern wird die AfD inzwischen auch als "rechtsextremistisch" eingestuft.

Vernetzungstreffen geplant

Weltoffenes Thüringen soll nach eigenen Angaben am morgigen Donnerstag im Jenaer Rathaus öffentlich gemacht werden. Für Februar ist ein regionalisiertes Vernetzungstreffen für Erfurt, Jena und Weimar geplant.

Die Initiative wird den Angaben nach ehrenamtlich umgesetzt. Von der Designagentur Goldschmiede aus Weimar kommt die Website. Nach deren Angaben kommt die Initiative von den "werkraum_media-Kollegen", Host ist der Kulturrat Thüringen. Zu deren Förderern zählt unter anderem der Freistaat Thüringen.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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