Alarmierende Studie: Fachkräftemangel in Thüringen wird dramatisch

Dresden/Erfurt - In Thüringen wird es in den kommenden Jahren immer schwerer, Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter zu bekommen.

Über die Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigte ließe sich weiteres Potenzial erschließen. (Symbolfoto)
Über die Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigte ließe sich weiteres Potenzial erschließen. (Symbolfoto)  © Carsten Rehder/dpa

Das Fachkräftepotenzial im Freistaat sei weitgehend ausgeschöpft, heißt es in einer Studie, die das Ifo Dresden am Dienstag veröffentlichte. Danach werden bis zum Jahr 2035 insgesamt 385.000 Arbeitnehmer aus dem Berufsleben ausscheiden und in den Ruhestand gehen.

"Das regionale Potenzial an Fachkräften ist nicht so groß, wie es oft dargestellt wird, und wird voraussichtlich nicht ausreichen, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken", erklärte Ifo-Forscher Ernst Glöckner.

Nach seinen Berechnungen können nur rund 247.000 Arbeitsplätze durch junge Leute, die ins Berufsleben starten, wieder besetzt werden. Nach Schätzungen könnten zudem 15.200 Langzeitarbeitslose einen Job bekommen. Zudem ließe sich die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 30-Jährigen sowie der 55- bis 65-Jährigen erhöhen - rechnerisch wäre das ein Potenzial von 63.600 Arbeitnehmern.

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Über die Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigte ließe sich weiteres Potenzial erschließen - immerhin 100.000 Vollzeit-Beschäftigte. Zudem geht die Studie davon aus, dass theoretisch 30.000 Fernpendler für den Thüringer Arbeitsmarkt geworben werden könnten.

Allerdings würden alle diese Potenziale unter realistischen Annahmen nicht ausreichen, "um wesentlich zur Deckung des Fachkräftebedarfs beizutragen", heißt es in der Untersuchung von Glöckner. "Rechnerische Potenziale schmelzen schnell zusammen, sobald man Qualifikationen und Altersstruktur betrachtet."

Zudem ständen die Bundesländer miteinander im Wettbewerb um Fachkräfte.

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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