Mehr Interesse an Polizei-Job: Leiter der Thüringer Polizeischule erklärt, warum!

Erfurt/Meiningen - Die Bemühungen um mehr Bewerber für einen Job bei der Polizei scheinen Früchte zu tragen. Das gestiegene Interesse hat aus Sicht des Leiters der Polizeischule mehrere Gründe.

Jürgen Loyen, Leiter der Thüringer Polizeischule, sagte, die Landespolizei habe inzwischen ein Bewerber-Management-System eingeführt, über das sich Interessenten sehr einfach online bewerben könnten. (Archivbild)
Jürgen Loyen, Leiter der Thüringer Polizeischule, sagte, die Landespolizei habe inzwischen ein Bewerber-Management-System eingeführt, über das sich Interessenten sehr einfach online bewerben könnten. (Archivbild)  © Michael Reichel/dpa

Die Landespolizei hat offensichtlich erfolgreich um mögliche junge Nachwuchspolizisten geworben. Im laufenden Jahr haben sich nach Angaben der Polizeischule etwa 2300 Menschen um einen Job im gehobenen oder mittleren Dienst beworben. Im Vorjahr waren es etwa 1800 Bewerbungen.

Das Bewerberportal für einen Dienstbeginn im Jahr 2024 sei wie geplant zum 31. März geschlossen worden.

Unter anderem durch Schnuppertage bei der Polizei sowie Schülerpraktika "konnte eine breite Schicht von potenziellen Bewerbern erreicht werden", sagte der Leiter der Thüringer Polizeischule, Jürgen Loyen, der Deutschen Presse-Agentur.

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Zudem habe es sich in den vergangenen Monaten bewährt, dass die Thüringer Polizei auch in den sozialen Medien auf sich aufmerksam gemacht habe.

Die Polizei habe darauf reagiert, dass junge Menschen Dinge heute anders wahrnehmen würden als noch vor einigen Jahren. Im Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern sei die Landespolizei nun mehr gut aufgestellt, sagte Loyen.

Großteil in Laufbahngruppe des mittleren Dienstes

Im laufenden Jahr haben sich nach Angaben der Polizeischule etwa 2300 Menschen um einen Job im gehobenen oder mittleren Dienst beworben. (Symbolbild)
Im laufenden Jahr haben sich nach Angaben der Polizeischule etwa 2300 Menschen um einen Job im gehobenen oder mittleren Dienst beworben. (Symbolbild)  © Martin Schutt/dpa

Insgesamt sollen in diesem Jahr 250 Nachwuchsbeamte im mittleren und 50 Nachwuchsbeamte im gehobenen Dienst ihre Ausbildung beginnen.

Der Großteil der Polizeivollzugsbeamten in Thüringen gehört zur Laufbahngruppe des mittleren Dienstes. Sie sind in der Regel diejenigen, die zum Beispiel als Streifenpolizisten oder auch in den geschlossenen Polizeieinheiten etwa der Bereitschaftspolizei unmittelbaren Kontakt mit den Menschen im Freistaat haben – bei Verkehrskontrollen ebenso wie bei Ruhestörungen oder bei der Absicherung von Veranstaltungen.

Beamte des gehobenen Dienstes nehmen mittlere Führungsfunktionen innerhalb der Landespolizei wahr.

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Nach Angaben von Loyen hat die Thüringer Polizei in den vergangenen Monaten neben Anzeigen in den sozialen Medien auch Werbung etwa im Radio oder im Kino geschaltet, um junge Menschen zu erreichen.

Ebenso sei in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Streifenwagen für den Dienst als Polizist geworben worden.

Bewerber-Management-System eingeführt

Dazu kommt: Nicht nur bei der Werbung hat sich die Polizei zuletzt breiter aufgestellt. Auch der Bewerbungsprozess sei inzwischen modernisiert worden.

Loyen sagte, die Landespolizei habe inzwischen ein Bewerber-Management-System eingeführt, über das sich Interessenten sehr einfach online bewerben könnten. Auch damit habe die Polizei auf die Bedürfnisse junger Menschen reagiert.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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