Nach Aus als Grünen-Ministerin: Wird Anja Siegesmund Lobbyistin in Berlin?

Erfurt - Thüringens scheidende Umweltministerin Anja Siegesmund (45, Grüne) hat nach eigenen Angaben verschiedene Angebote für einen beruflichen Neuanfang nach der Abgabe des Ministeramtes.

Thüringens noch amtierende Umweltministerin Anja Siegesmund (45, Grüne) will sich beruflich umorientieren.
Thüringens noch amtierende Umweltministerin Anja Siegesmund (45, Grüne) will sich beruflich umorientieren.  © Martin Schutt/dpa

"Ab 1. Februar werde ich in eine Auszeit gehen und mir viele Monate Zeit mit meiner Familie nehmen, entscheiden, welchen Neuanfang ich wo machen werde", sagte Siegesmund am Donnerstag auf Anfrage in Erfurt.

Die Grünen-Politikerin hatte kurz vor Weihnachten überraschend erklärt, dass sie aus persönlichen Gründen ihr Ministeramt Ende Januar niederlegen werde. Sie ist in der rot-rot-grünen Landesregierung auch Vize-Ministerpräsidentin.

Die Zeitungen von Funke Medien in Thüringen berichteten, die Grünen-Politikerin solle geschäftsführende Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) in Berlin werden.

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Das bestätigten weder Siegesmund noch der Verband. Laut Verband läuft für den Posten ein Auswahlverfahren, das noch geraume Zeit dauere.

Ende Mai solle eine Entscheidung zur Besetzung der Stelle fallen.

Siegesmund liegen "verschiedene Angebote" vor

Siegesmund führt nach der Entscheidung der Thüringer Grünen-Spitze, beide von der Partei geleiteten Ministerien neu zu besetzen, derzeit neben ihrem Ressort auch das Migrationsministerium. Sie bereite die Übergabe an zwei neue Minister vor, so die 45-Jährige.

Für die Zeit danach erklärte sie: "Ja, es gibt verschiedene Angebote, und ich entscheide, welchen Weg ich gehen werde, wenn die Zeit dafür gekommen ist."

Das Thüringer Ministergesetz sieht eine Wartezeit von 24 Monaten für Ex-Minister vor, wenn sie Tätigkeiten annehmen wollen, die mit ihrem früheren Amt korrespondieren.

Letztlich fällt die Landesregierung die Entscheidung, die dafür eine Empfehlung eines externen Beratungsgremiums erhält.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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