Stopp: Deshalb vermitteln Tierheime in Thüringen aktuell keine Tiere!

Nordhausen - Keine Vermittlungen! Das gilt aktuell in Thüringer Tierheimen. Hintergrund sind negative Erfahrungen zur Weihnachtszeit.

Tierheime und Tierschutzorganisationen beobachten den Angaben nach regelmäßig, dass Tiere, die als Weihnachtsgeschenke adoptiert wurden, häufiger zurückgegeben oder sogar ausgesetzt werden. (Symbolbild)
Tierheime und Tierschutzorganisationen beobachten den Angaben nach regelmäßig, dass Tiere, die als Weihnachtsgeschenke adoptiert wurden, häufiger zurückgegeben oder sogar ausgesetzt werden. (Symbolbild)  © 123rf/mariiaboiko

Wie Kevin Schmidt vom Landestierschutzverband Thüringen gegenüber TAG24 mitteilte, sei ein "Vermittlungsstopp von Tieren zu Weihnachten" sinnvoll, da er impulsiven, unüberlegten Adoptionen vorbeuge.

Adoptionen dieser Art würden oft auf dem "festlichen, emotionalen Impuls" basieren statt auf einer langfristigen Verpflichtung.

Der Vermittlungsstopp schützt Tiere den Angaben nach vor späterer Vernachlässigung oder Abgabe - "wenn die Weihnachtsstimmung verflogen ist und die Realität der Tierpflege einsetzt", heißt es.

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Auf die Frage, ob bestätigt werden könne, dass alle Tierheime, die dem Landestierschutzverband Thüringen angehören, einen Vermittlungsstopp in der Weihnachtszeit verhängt haben, erklärte Schmidt, dass alle ihm bekannten Tierheime einen solchen Stopp hätten.

Negative Erfahrungen mit Tieren als "Weihnachtsgeschenke"

Eine Pause in Sachen Vermittlungen ermöglicht es potenziellen Tierhaltern nach Angaben von Kevin Schmidt vom Landestierschutzverband Thüringen, ihre Entscheidung gründlich zu überdenken. (Symbolbild)
Eine Pause in Sachen Vermittlungen ermöglicht es potenziellen Tierhaltern nach Angaben von Kevin Schmidt vom Landestierschutzverband Thüringen, ihre Entscheidung gründlich zu überdenken. (Symbolbild)  © 123RF/halfpoint

Unter dem Dach des Landesverbandes sind den Angaben nach 30 örtliche Tierschutzvereine mit 17 Vereinstierheimen sowie drei Katzen- respektive Tierauffangstationen organisiert.

Ein konkretes Datum für den Vermittlungsstopp werde seitens des Verbandes nicht empfohlen. Häufig betreffe es aber die letzten beiden Dezember-Wochen und die erste Januar-Woche, teilte man uns mit.

Der Vermittlungsstopp kommt im Übrigen nicht von ungefähr. Wie Kevin Schmidt berichtete, basiere der Stopp oft auf konkreten negativen Erfahrungen.

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"Tierheime und Tierschutzorganisationen beobachten regelmäßig, dass Tiere, die als Weihnachtsgeschenke adoptiert wurden, häufiger zurückgegeben oder sogar ausgesetzt werden", heißt es.

Den Angaben zufolge gab es laut einer Umfrage der Vereinstierheime im Jahr 2018 bei Hunden eine Rückkehr von 40 Prozent, bei Katzen sogar von 50 Prozent.

Titelfoto: 123rf/mariiaboiko

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