Tierquälerei-Vorwürfe gegen Thüringer Mastbetrieb: Rewe und Penny reagieren!

Erfurt - Die Vorwürfe gegen einen Thüringer Hähnchenmastbetrieb wiegen schwer, die Behörden ermitteln. Nun hat der Vermarkter des Fleisches Konsequenzen angekündigt. Und auch Supermärkte reagieren.

Laut Tierschutzorganisation Aninova werden in dem Thüringer Betrieb pro Jahr rund zehn Millionen Hühner gemästet.
Laut Tierschutzorganisation Aninova werden in dem Thüringer Betrieb pro Jahr rund zehn Millionen Hühner gemästet.  © ANINOVA e.V.

Der Geflügelvertreiber Astenhof will nach Vorwürfen der Tierquälerei vorerst keine Hähnchen mehr aus der betreffenden Mastanlage verkaufen.

Der Betrieb sei aus der Lieferkette genommen worden, bis die Vorwürfe endgültig geklärt seien, teilte das Unternehmen mit Sitz in Hainspitz (Saale-Holzland-Kreis) mit. "Tierschutzverstöße werden von uns nicht toleriert."

Auch die Supermärkte Rewe und Penny beziehen mittlerweile kein Fleisch mehr aus dem betroffenen Mastbetrieb, wie ein Sprecher der Rewe-Gruppe mitteilte.

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Von Astenhof als Lieferanten erwarte die Gruppe eine schnelle und lückenlose Aufklärung der Vorwürfe. Auch weitere Konsequenzen gegenüber Astenhof seien möglich.

Tierschützer hatten zuvor schwere Vorwürfe gegen den Betrieb erhoben, unter anderem soll es zu illegalen Notschlachtungen kranker Tiere gekommen sein. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Tierschützer hatten schwere Vorwürfe gegen den Betrieb erhoben, unter anderem soll es zu illegalen Notschlachtungen kranker Tiere gekommen sein.
Tierschützer hatten schwere Vorwürfe gegen den Betrieb erhoben, unter anderem soll es zu illegalen Notschlachtungen kranker Tiere gekommen sein.  © ANINOVA e.V.

Initiative Tierwohl: "Kann kein Kontrollsystem unterbinden"

Astenhof erklärte, gegen eine Person, die in Videos der Tierschützer zu erkennen ist, wie sie "augenscheinlich tierschutzwidrige Notschlachtungen vornimmt", werden arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet.

Außerdem werde der betreffende Betrieb Strafanzeigen erstatten, soweit in dem Material der Tierschützer tierschutzwidrige Verhaltensweisen dokumentiert seien.

Auch die "Initiative Tierwohl", deren Siegel das von Astenhof vermarktete Fleisch trägt, reagierte auf die Vorwürfe.

"Derartiges Verhalten kann kein Kontrollsystem vollumfänglich unterbinden – es sei denn, eine dauerhafte Überwachung zu jeder Tages- und Nachtzeit von Personen in landwirtschaftlichen Betrieben würde implementiert", hieß es in einer Stellungnahme.

Erstmeldung am 13. Dezember, um 10.37 Uhr, aktualisiert um 11.29 Uhr

Titelfoto: ANINOVA e.V./Montage

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