Unbekannte fahren im Massengrab vom ehemaligen KZ Buchenwald Schlitten

Weimar - Das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald war ein Ort des Grauens. Etwa 56.000 Menschen wurden dort ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und den Folgen medizinischer Experimente. Heute ist es ein Ort des Respekts, um an die Opfer des Nazi-Terrors zu erinnern. Doch nicht immer Verhalten sich die Leute dort angemessen.

Die Spuren im Asche-Massengrab sind deutlich zu erkennen.
Die Spuren im Asche-Massengrab sind deutlich zu erkennen.  © Screenshot/Twitter/Stiftung Gedenkstätten Buchenwald u. Mittelbau-Dora

Vandalismus, Sachbeschädigung, Hakenkreuz-Schmierereien, zerkratzte Hinweisschilder auf Aschegräbern oder Störung der Totenruhe - in den vergangenen Jahren wurden im Bereich der Gedenkstätte Buchenwald immer wieder Straftaten verübt.

Im Sommer 2022 wurden beispielsweise sieben Bäume abgesägt, die an Opfer des NS-Konzentrationslagers erinnern sollten. Die Bäume waren den getöteten Kindern von Buchenwald sowie sechs namentlich genannten Häftlingen gewidmet.

Nun gab es einen weiteren Vorfall, der mit Respekt vor den Getöteten nichts zu tun hat. Wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora auf Twitter mitteilte, haben sich Unbekannte in einem Massengrab ausgetobt.

Mann tot aufgefunden: Kripo Gotha bittet um Mithilfe
Thüringen Mann tot aufgefunden: Kripo Gotha bittet um Mithilfe

Nach dem neuerlichen Wintereinbruch hatten Unbekannte im Asche-Massengrab im Bereich der Gedenkstätte Wintersport betrieben. Auf dem von der Gedenkstätte veröffentlichten Foto sind sehr deutlich Schlittenspuren im Schnee zu erkennen.

"Aus gegebenem Anlass weisen wir noch einmal darauf hin, dass Wintersport im Mahnmal - und Friedhofsgelände in der Gedenkstätte Buchenwald nicht gestattet ist", schrieb die Stiftung zu dem Foto und kündigte an, dass diese Zuwiderhandlungen als Störung der Totenruhe angezeigt werden.

In das Konzentrationslager Buchenwald hatten die Nazis 280.000 Menschen verschleppt. Tausende Häftlinge sind auf sogenannten Todesmärschen ums Leben gekommen.

Titelfoto: Screenshot/Twitter/Stiftung Gedenkstätten Buchenwald u. Mittelbau-Dora

Mehr zum Thema Thüringen: