Werden Sexarbeiterinnen in Thüringen diskriminiert? "Haben nur Pflichten, keine Rechte"

Erfurt - Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Thüringen werden nach Angaben einer Fachberatungsstelle diskriminiert.

Beim Umgang mit dem Thema Sexarbeit hat Thüringen noch Nachholbedarf, findet die Fachberatungsstelle "allerd!ngs". (Symbolfoto)
Beim Umgang mit dem Thema Sexarbeit hat Thüringen noch Nachholbedarf, findet die Fachberatungsstelle "allerd!ngs". (Symbolfoto)  © picture alliance / dpa

"Es ist durchgehend eine Diskriminierung zu sehen", sagte Delia Dancia von der Fachberatungsstelle "allerd!ngs" am Dienstag im Rahmen einer Fachtagung in Erfurt.

"Die Menschen, die die Beratungsstelle aufsuchten, sagen immer wieder 'Wir haben nur Pflichten, aber keine Rechte'", so Dancia.

"Wir möchten, dass diejenigen, die Prostitution als Arbeit betrachten, dieser Tätigkeit nachgehen können - wissend, dass sie rechtlich sicher sind, dass sie Unterstützung bekommen, wenn benötigt, dass sie ernst genommen werden und sich nicht bevormundet fühlen."

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Sexarbeit müsse enttabuisiert und entstigmatisiert werden, forderte Dancia.

"Allerd!ings" ist die erste Fachberatungsstelle für Sexarbeitende aller Geschlechter und aller Nationalitäten in Thüringen.

Sie berät seit Mitte November 2021 Menschen, die erotische und sexuelle Dienstleistungen anbieten und informiert unter anderem zu psychosozialen und sozialrechtlichen Fragen wie auch zum Prostituiertenschutzgesetz.

Titelfoto: picture alliance / dpa

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