Böen über Deutschland: Schneit es noch im November?

Berlin - Bislang zeigt sich der Herbst in Deutschland mit Dauerregen und viel Grau eher von seiner ungemütlichen Seite. Doch Wetter-Experten rechnen damit, dass sich schon bald ein ganz anderes Bild präsentieren könnte - und zwar ein schneeweißes!

Der November zeigt sich bislang unbeständig. Kommt jetzt der erste Schneefall?
Der November zeigt sich bislang unbeständig. Kommt jetzt der erste Schneefall?  © Thomas Warnack/dpa

Eine willkommene Abwechslung für all diejenigen, die das Wort Regen schon nicht mehr hören können. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, könnte es sogar schon am Freitagvormittag eine "weiße Überraschung" geben.

Dies liegt vor allem an Tief Linus, welches derzeit noch über dem Atlantik liegt. Besonders in der Nacht zum Freitag soll Linus demnach "vor allem in der Südhälfte für ordentlich Rabatz" sorgen, so Meteorologe Dominik Jung. Von den zuletzt recht hohen Temperaturen zwischen sechs und 13 Grad müssen wir uns (vorerst) verabschieden.

Ob auf dem Fichtelberg, der Zugspitze oder dem großen Arber: Erste Wintereinbrüche samt Schneefall gab es in höheren Lagen bereits. In der vergangenen Nacht sank die Schneefallgrenze erneut auf etwa 500 bis 600 Meter, erklärt Jung.

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Bis zum Mittag sind daher am Freitag in süddeutschen Mittelgebirgen und an den Alpen oberhalb der 1000-Meter-Grenze bis zu 15 Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Aber auch schon ab einer Höhe von 700 Metern können Flocken vom Himmel fallen.

Im Westen und Südwesten sowie im Osten und Nordosten wird es am Freitag erneut regnerisch, teils mit Schneeregen. Anderorts lockert das Wetter etwas auf und bleibt meist trocken. Die Temperaturen bewegen sich von 5 bis 9 Grad, im oberen Bergland und in den Alpen um 2 Grad.

An der Ostsee, im Erzgebirge und anfangs noch in Alpennähe treten starke Böen auf, auf Gipfeln sogar Sturmböen mit bis zu 170 Kilometern pro Stunde.

So (stürmisch) wird das Wochenend-Wetter in Deutschland!

Tief Linus hat noch etwas anderes als Schnee im Gepäck: Ab Freitag soll es dem DWD zufolge teils schwere Sturmböen geben, vor allem im Süden Deutschlands.
Tief Linus hat noch etwas anderes als Schnee im Gepäck: Ab Freitag soll es dem DWD zufolge teils schwere Sturmböen geben, vor allem im Süden Deutschlands.  © Valery Hache/AFP/dpa

Wer in der Nacht zu Samstag unterwegs ist, wird bei Temperaturen zwischen 4 und -3 Grad sicher etwas frösteln - bleibt jedoch hoffentlich trocken. In den Alpen schneit es bereits ab 400 bis 600 Metern, in tieferen Gegenden schauert es nur noch vereinzelt.

Autofahrer sollten besondere Vorsicht zeigen, denn die Straßen werden voraussichtlich recht glatt sein. Höchste Eisenbahn für alle, die immer noch keine Winterreifen drauf haben!

Im Tagesverlauf ziehen von Westen erneut Wolken ins Land, die sich bis zum Abend in etwa in der Linie "Hamburg-Erfurt-Augsburg" abregnen, so der DWD.

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"Insgesamt bleibt der Samstag aber noch recht entspannt", erklärt Jung. Diesen Eindruck bestätigen auch Temperaturen zwischen 4 und 10 Grad. An der Nordsee stören starke Böen die Idylle etwas.

Die zweite Wochenendnacht zum Sonntag bleibt dicht bewölkt, mit sich ostwärts ausbreitendem Regen und vereinzelten Gewittern. Die Tiefstwerte bewegen sich von 9 bis 2 Grad, im Osten und Süden 4 bis -2 Grad.

Im Laufe der Nacht mildert sich das Wetter jedoch und verspricht einen regelrecht frühlingshaften Sonntag!

Am Samstagmorgen ist verbreitet mit Frost und bei Restnässe örtlich mit Glätte zu rechnen.
Am Samstagmorgen ist verbreitet mit Frost und bei Restnässe örtlich mit Glätte zu rechnen.  © Montage: Screenshot/wetteronline.de

Kommt nächste Woche der kräftige Wintereinbruch?

Spätestens am Sonntag ist der Schnee in den Mittelgebirgen schon wieder Schnee von gestern.
Spätestens am Sonntag ist der Schnee in den Mittelgebirgen schon wieder Schnee von gestern.  © Silas Stein/dpa

Mit Temperaturen zwischen 10 bis 15 Grad wird der letzte Tag der Woche überraschend mild.

Trotz des lauwarmen Wetters bleibt es allerdings auch am Sonntag nicht trocken. Vor allem im Norden, Osten und in Bayern halten sich die dichte Wolkendecke und vereinzelte Regenfälle. In den übrigen Regionen ist neben Schauern zwischendurch auch kurz Sonnenschein möglich.

Im Süden wie im Westen und an der See wird es zudem stürmisch, teilweise sogar mit schweren Sturmböen, so der DWD.

Regen und Wind halten auch in der Nacht zum Montag an, werden jedoch nach Süden hin schwächer. Die Tiefstwerte liegen zwischen 11 und 5 Grad.

"Von einem kräftigen Wintereinbruch nächste Woche ist da nichts zu sehen", schlussfolgert Jung daher. Unterstrichen wird diese Vorhersage von weiterhin frühlingshaften Temperaturen zwischen 6 und 14 Grad.

Aber wann kommt denn dann der Winter? Wettermodelle aus den USA und aus Kanada sagen derzeit für das letzte Novemberdrittel Schnee für Deutschland voraus – sogar im Flachland.

Titelfoto: Montage: Thomas Warnack/dpa, Screenshot/Wetteronline.de

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