"Poly" wütet in Deutschland: Erster Sturm-Toter in Niedersachsen!

Deutschland - Heftige Unwetter sorgen am Mittwoch für ungemütliche Stimmung in Deutschland. In Niedersachsen forderte Sommersturm "Poly" sogar ein erstes Todesopfer hierzulande.

Am Mittwoch erreicht ein schweres Sturmtief die Bundesrepublik.
Am Mittwoch erreicht ein schweres Sturmtief die Bundesrepublik.  © Bildmontage/Screenshot/wetteronline.de, Robert F. Bukaty/AP/dpa

Der Sturm bringe an den Küsten im Tagesverlauf Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Vormittag mit.

Das sei für einen Sommersturm schon ungewöhnlich. Die Unwetterwarnung sollte bis voraussichtlich 20 Uhr am Abend gelten, um 11 Uhr hatte sie begonnen.

Das Sturmfeld habe bereits die küstennahen Gebiete erfasst, sagte ein DWD-Meteorologe am frühen Nachmittag.

5. Juli, 16.36 Uhr: Auswirkungen vor allem im Norden

Die Auswirkungen des Sturmes sind vor allem im Norden bemerkbar.

Friedhöfe geschlossen, Fähren fallen aus: Die Sorge vor den Auswirkungen von Sturmtief "Poly" haben die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein am Mittwoch deutlich gespürt.

Der Tierpark Hagenbeck öffnete wegen des Wetters am Mittwoch nicht. Das Tropenaquarium konnte dagegen wie gewohnt besucht werden.

Wegen des drohenden Sturms fuhren Regionalbahnen des Betreibers Metronom zwischen Bremen und Hamburg seit Mittwochmittag langsamer. Wegen des Sturms fielen einige Fähren zur Nordseeinsel Pellworm und den Halligen aus. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei strich am Mittwoch alle nach 13 Uhr geplanten Abfahrten von und zu den Halligen.

In Oldenburg wurde ein Mercedes von einem umstürzenden Baum getroffen.
In Oldenburg wurde ein Mercedes von einem umstürzenden Baum getroffen.  © -/TV7News/dpa

5. Juli, 14.50 Uhr: Sturmtief "Poly" führt zu Einschränkungen im Fernverkehr

Der Sturm insbesondere im Norden Deutschlands führt auch zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn.

Betroffen sind derzeit Verbindungen in die Niederlande, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Demnach fallen ICE-Züge zwischen Frankfurt und Amsterdam über Köln aktuell aus.

Auch Intercity-Züge zwischen Berlin und Amsterdam über Hannover sind betroffen und verkehren derzeit nur zwischen Berlin und Bad Bentheim. Weitere Einschränkungen wurden zunächst nicht bekannt.

5. Juli, 13.57 Uhr: Erster Orkan-Toter in Deutschland

Wegen des Sturms ist eine Frau im Emsland am Mittwoch tödlich verletzt worden.

Ein Baum stürzte auf die Fußgängerin in Rhede (Niedersachsen). Nach Polizeiangaben erlag sie noch vor Ort ihren Verletzungen.

5. Juli, 13.13 Uhr: Amtliche Sturm-Warnung für Ostseeküste

Der Seewetterdienst Hamburg hat eine amtliche Sturm-Warnung für die deutsche Ostseeküste herausgegeben.

In den Gebieten östlich von Fehmarn bis Rügen müsse mit Sturm aus Südwest der Stärke 7 bis 8 und mit Böen der Stärke 12 gerechnet werden, hieß es am Mittwochmittag. Östlich von Rügen sei mit Windstärke 6 bis 7 und Böen der Stärke 9 zu rechnen.

Strichweise seien auch Gewitter möglich.

5. Juli, 12.42 Uhr: Sturm fordert eine Tote

Ein heftiges Unwetter mit Sturmböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde hat in den Niederlanden eine erste Tote gefordert.

In Haarlem kam eine 51 Jahre alte Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.

In den Niederlanden hielten viele Bäume den Sturmböen nicht stand.
In den Niederlanden hielten viele Bäume den Sturmböen nicht stand.  © Remko de Waal / ANP / AFP

5. Juli, 12.05 Uhr: Sturmschäden blockieren Autobahn in den Niederlanden

In den Niederlanden hat der heftigste Sommersturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen für Chaos gesorgt.

An der Nordseeküste wurden am Mittwoch Sturmböen von bis zu 146 Stundenkilometern gemessen, der Wetterdienst KNMI gab für vier nördliche Provinzen die höchste Sturmwarnung "Rot" heraus.

In der Nähe der Stadt Alkmaar blockierte ein umgestürzter Lastwagen eine Autobahn, umgestürzte Bäume blockierten noch viele andere Straßen, wie beispielsweise die A9.

In der Provinz Nordholland, zu der auch Amsterdam gehört, erhielten die Menschen Warnmeldungen über das Mobilfunknetz. Sie wurden aufgefordert, möglichst nicht ins Freie zu gehen und nur in "lebensbedrohlichen" Situationen den überlasteten Rettungsdienst zu rufen.

Im Hafen von IJmuiden wurde die zweithöchste Windstärke elf gemessen. Damit sei "Poly" der "erste sehr schwere Sommersturm" in den Niederlanden seit Beginn der Aufzeichnungen, teilte der Wetterdienst Weerplaza mit.

5. Juli, 11.15 Uhr: Niederlande stellt Eisenbahnverkehr ein

In den Niederlanden gab es wegen eines Unwetters massive Verkehrsbehinderungen.

Die Eisenbahnen stellten den Verkehr im Norden des Landes aufgrund eines schweren Sturms am Mittwochmorgen schrittweise ein, wie die Bahn mitteilte.

Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol ist zwischen 9.00 und 15.00 Uhr nur ein eingeschränkter Flugverkehr möglich, wie der Flughafen mitteilte. Verspätungen und Ausfälle seien zu erwarten.

In den Niederlanden stürmte der heftige Sturm "Poly" bereits.
In den Niederlanden stürmte der heftige Sturm "Poly" bereits.  © Remko De Waal/ANP/dpa

5. Juli, 11.03 Uhr: Wetterdienst warnt vor unnötigen Autofahrten

Der Sturm bringt an den Küsten im Tagesverlauf Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich, wie der DWD am Mittwoch mitteilte.

"Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem", sagte ein DWD-Meteorologe.

Am Vormittag soll die Windstärke langsam zunehmen und gegen Mittag noch stärker werden. Dazu wird es regnerisch, einzelne Gewitter sind möglich. Vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein kann es im Laufe des Tages auch vereinzelt orkanartige Böen geben, an der Nordsee auch Orkanböen, also noch höhere Windgeschwindigkeiten. In der Nacht soll der Wind nachlassen.

"Der Schwerpunkt der Windentwicklung deutet sich für die Nordsee und das angrenzende Binnenland von Ostfriesland bis in die Nordhälfte Schleswig-Holsteins an", teilte der DWD mit. Dort bestehe ab dem späten Mittwochvormittag bis zum Abend die Gefahr von orkanartigen Böen oder Orkanböen.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor unnötigen Autofahrten und ruft dazu auf, windanfällige Gegenstände zu sichern. Auch südlicher erwarten die Menschen Gewitter, Schauer und Sturmböen.

Am Mittwochmittag kann es auch vereinzelt Gewitter geben.
Am Mittwochmittag kann es auch vereinzelt Gewitter geben.  © Patrick Pleul/dpa

5. Juli, 10.31 Uhr: Sturm-Kern zieht über Niederlande

Sommersturm "Poly" rollt derzeit über die Niederlande.

Laut Kachelmannwetter kommt es südlich des Kerns zu teils Orkanböen von über 130 km/h.

5. Juli, 10.07 Uhr: Sturmflut an Nordseeküste möglich

Wie der Sturmflutwarndienst am Mittwochmorgen mitteilt, ist die Wetterlage im Norden sehr unbeständig.

Dabei sind höhere Wasserstände bis zu einer Sturmflut an der Nordseeküste nicht auszuschließen.

Für die Ostseeküste liegen keine Warnungen vor.

Titelfoto: -/TV7News/dpa

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