Versaut schwerer Sturm den Jahreswechsel im Norden?
Hamburg - Das Wetter zum Jahreswechsel verspricht im Norden turbulent zu werden. An Silvester und in der Nacht ins neue Jahr steht ein Sturm bevor.

Von der Bretagne über die Alpen bis zur Westukraine bilden "Günther" und "Herwig" derzeit eine umfangreiche Hochdruckzone, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mit. Am Nordrand davon fließt milde und bodennah feuchte Luft aus Südwest nach Hamburg und Schleswig-Holstein.
Das bringt am Montag weiter trübes Wetter mit dichter Wolkendecke und leichtem Sprühregen bei maximal sieben bis acht Grad. An den Küsten weht starker Südwestwind mit Sturmböen. Nachts ändert sich daran kaum etwas, es bleibt nass und die Temperatur geht minimal auf sechs bis sieben Grad zurück.
Am Dienstag (Silvester) lässt Tief "Ginette" über Großbritannien neue Teiltiefs entstehen, die in der Silvesternacht über Südskandinavien ostwärts ziehen. Tagsüber wird es grau und höchstens sieben bis neun Grad geben. Gegen Abend erreicht die Kaltfront des Tiefs den Norden und bringt vermehrt Regen. Die Temperaturen sinken auf vier bis sechs Grad.
Dazu deutet sich für die Küste ein schwerer Südweststurm an, so DWD-Meteorologe Jens Hoffmann. Auf offener See sowie an der Nordseeküste könne es schwere Sturmböen, auf der Nordsee und eventuell an der nordfriesischen Küste sogar orkanartige Böen geben.
Im Binnenland wird mit Sturmböen um 88 km/h gerechnet.
Sturm hat positive Nebenwirkung

Das bedeutet auch, dass beim Silvesterfeuerwerk mit erschwerten Bedingungen zu rechnen sei. Unter anderem könne der Sturm zu flacheren Kurvenverläufen fliegender Pyrotechnik führen. Heißt: Die Raketen explodieren in niedrigerer Höhe und damit weniger eindrucksvoll.
Gleichzeitig bringe die ordentliche Durchmischung der Luft laut DWD etwas Positives mit sich: Die Feinstaubbelastung, die in den vergangenen Tagen aufgrund der Inversionswetterlage zum Teil über den Grenzwerten lag, werde deutlich nach unten gedrückt. "Auch die Silvesterfeinstaubspitze durch die Böllerei verschwindet dann rasch oder entsteht gar nicht", sagte Klimatologe Karsten Brandt von Donnerwetter.de.
Am Mittwoch (Neujahr) bleibt es bei Wolken und Schauern stürmisch. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen sechs und acht Grad. Nachts sinken die Werte auf zwei bis vier Grad. Der Wind nimmt wieder zu, an der Nordsee kann es orkanartigen Böen geben.
Am Donnerstag zieht der Sturm ostwärts ab. Danach strömt polare Kaltluft ins Land. Die Temperaturen sinken und es kann einzelne Schneeschauer geben.
Der Winter scheint mit dem neuen Jahr zurückzukehren.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa