Wetterdienst zieht Bilanz: Seit 27 Jahren war jeder Sommer in Deutschland zu warm

Deutschland - Die Temperatur des Sommers 2023 liegt in Deutschland deutlich über dem vieljährigen Mittel. Kurzum: Es war zu warm!

In diesem Sommer kletterten die Thermometer in deutschen Haushalten oftmals Richtung 30-Grad-Marke. (Symbolbild)
In diesem Sommer kletterten die Thermometer in deutschen Haushalten oftmals Richtung 30-Grad-Marke. (Symbolbild)  © 123RF/majestix77

"Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zu warme Sommer gemessen", kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die aktuelle Sommerbilanz des nationalen Wetterdienstes. "Wieder können wir den Klimawandel live erleben."

Einem außerordentlich sonnenverwöhnten Juni folgte ein Juli mit extremen Hitzepeaks und ein frühherbstlicher Auftakt im August. Begleitet wurde der Witterungsverlauf von zunehmenden Niederschlägen und einer leicht überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer.

Das Temperaturmittel lag im Sommer 2023 mit 18,6 Grad um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode.

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Der bundesweit tiefste Temperaturwert wurde am 3. Juni im sächsischen Sohland an der Spree gemessen: -0,7 Grad zeigte dort das Thermometer. Am wärmsten wurde es dagegen im Freistaat Bayern: in Möhrendorf-Kleinseebach mussten die Einwohner am 15. Juli mit 38,8 Grad klarkommen.

Juni war zweitsonnigster Monat seit Messbeginn

Der Sommer war warm und sonnig. Da hat sich auch ein Besuch an der Ostsee gelohnt.
Der Sommer war warm und sonnig. Da hat sich auch ein Besuch an der Ostsee gelohnt.  © Bernd Wüstneck/dpa

Dank des vielen Regen im Juli und August fiel mit rund 270 Litern pro Quadratmeter ein gutes Zehntel mehr Wasser als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990.

Die über das gesamte Bundesgebiet verteilten Niederschläge erreichten ihr Maximum im August. Es kam zu teils heftigen Starkregen- und Hagelgewittern, zum Sommerfinale aber auch zu Dauerregen mit steigender Hochwassergefahr im Südosten.

Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 Liter pro Quadratmeter gemessen. Im Fichtelgebirge (Station Bad Berneck) wurde während eines Unwetters am 22. Juni mit 120,7 Liter pro Quadratmeter der höchste Tagesniederschlag erfasst. Vergleichbare Mengen fielen während der Sommermonate örtlich im Oberrheinischen Tiefland und im Nordosten.

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Mit 720 Stunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 614 Stunden um etwa 17 Prozent. Aufsehen erregte vor allem der Juni als zweitsonnigster Monat seit Messbeginn. Am meisten schien die Sonne mit über 800 Stunden im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz.

Titelfoto: 123RF/majestix77

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