50 Prozent weniger Stare in NRW! Experten wissen, wo sie stecken

Düsseldorf / NRW / Rheinland-Pfalz - Der Star war der "Vogel des Jahres 2018". Doch von dem Titel hat der eigentlich häufig vorkommende Vogel wenig. In Deutschland geht der Bestand der Stare über die letzten Jahre zurück. Bei der aktuellen bundesweiten Zählung "Stunde der Wintervögel" ist insbesondere in NRW ein deutlicher Rückgang spürbar. Das hat besondere Ursachen.

Stare in herbstlichen Weinreben.
Stare in herbstlichen Weinreben.  © DPA

Denn in diesem Fall gehen Vogelexperten davon aus, dass es in NRW zwar deutlich weniger Stare gibt, sie aber nur in großen Schwärmen in andere Bundesländer ausgeflogen sind. Und der Abflug hat einen schmackhaften Hintergrund.

"Sein Winterbestand ist um rund die Hälfte eingebrochen", teilte der Naturschutzbund NRW (NABU) für das Bundesland mit.

Dies sei allerdings kein Anlass zur Sorge, da Gartenbesitzer in einer ersten Zwischenbilanz der NABU-Aktion "Stunde der Wintervögel" deutschlandweit mehr Stare als noch im Jahr 2018 gezählt hätten.

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Aber wo sind die Stare aus NRW? Eine Erklärung für diese extreme Abweichung zum bundesweiten Trend: Nach dem warmen und trockenen Sommer 2018 hängen in Rheinland-Pfalz noch besonders viele Weinreben voll mit Weintrauben - ein gefundenes Winterfressen für die Vögel.

Die Stare haben also riesige Schwärme gebildet und sind zu den Wein-Futterreserven nach Rheinland-Pfalz geflogen. Trotzdem warnt der NABU NRW: "Dennoch muss man die Entwicklung des Stars in NRW weiter beobachten, gilt der Star in NRW doch als gefährdete Vogelart."

Rückgang von Staren in den letzten Jahren

Obwohl der Star im aktuellen Winter 2019 etwas häufiger gezählt wurde, kommt er in den letzten Jahren insgesamt seltener vor. Der Rückgang seiner Lebensräume bringt den eigentlich häufigen Star in Bedrängnis. "

"Von aktuellen Bestandsrückgängen gerade häufiger Arten ist der Star besonders betroffen", sagte Nicole Flöper vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zuletzt bei der Vorstellung des "Vogel des Jahres. Er sei "ein Paradebeispiel dafür, wie es um unsere eigentlich häufigen Vogelarten steht."

Nach NABU-Schätzungen gibt es in Deutschland rund 3,65 Millionen Staren-Brutpaaren Damit zählt er eigentlich zu einem der häufigsten Vögel in Deutschkand.

Doch Anfang der 1990er Jahre waren es noch mehr als 5,5 Millionen Brutpaare - ein Rückgang von rund einem Drittel.

Ein Star breitet sein Federkleid aus.
Ein Star breitet sein Federkleid aus.  © DPA
Als Winternahrung fliegt der Star auf Weintrauben.
Als Winternahrung fliegt der Star auf Weintrauben.  © DPA

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