Von Jakob Anders, Holm Helis

Dresden - Es ist der Horror jeden Autofahrers: plötzlich Gegenverkehr auf der eigenen Spur! Genau das ist im Dezember nahe Plotzen (Kreis Bautzen) passiert, als ein Transporter-Fahrer (61) auf die Gegenfahrbahn abkam und dadurch einen tödlichen Unfall auslöste. Als er feige fliehen wollte, folgte ihm eine aufmerksame Autofahrerin.

Jeden Tag pendelt Jasmin Schwarz (22) auf der B 6 von Bautzen nach Löbau zur Arbeit. Am Morgen des 15. Dezember kam alles anders.

"Der Transporter fuhr direkt vor mir, plötzlich schwenkte er auf die andere Fahrbahn und wieder zurück", erinnert sich die Kauffrau.

Unmittelbar danach rauschte der Mercedes Vito ausweichend an der jungen Frau vorbei, verfehlte sie nur knapp und stieß hinter ihr frontal gegen ein Auto: "Der Transporter fuhr einfach weiter, ich hörte den Aufprall hinter mir und folgte dem Mann."

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Zehn Minuten lang stellte sie dem Fahrer nach, konfrontiere ihn auf einem Parkplatz: "Klar hatte ich auch Angst, aber vielmehr konnte ich nicht ertragen, dass er nicht zur Rechenschaft gezogen wird." Zu der Zeit wusste die mutige Frau noch nicht, dass der Unfall tödlich für einen 64-jährigen Familienvater endete.

Den Transporter-Fahrer erlebte Jasmin Schwarz "völlig perplex", dennoch stritt er alles ab. Daraufhin kontaktierte sie die Polizei und fuhr zur Arbeit. Ohne dieses Engagement wäre die Ermittlung des Unfallfahrers unmöglich gewesen, heißt es dazu von der Polizei. Die Ermittlungen zum Unfall sind derzeit noch nicht abgeschlossen.

Als Dankeschön erhielt Jasmin Schwarz von der Polizei in Bautzen Urkunde, Blumenstrauß und Tankgutschein (40 Euro).