Amazon stoppt mehr als sieben Millionen gefälschte Artikel

Seattle (USA) - Der weltgrößte Internet-Händler Amazon ist auch bei Markenpiraten eine beliebte Plattform. Seit 2020 geht der US-Konzern jedoch systematisch gegen den Verkauf gefälschter Waren vor.

Online-Gigant Amazon geht massiv gegen Produktpiraterie vor.
Online-Gigant Amazon geht massiv gegen Produktpiraterie vor.  © Steven Senne/AP/dpa

Amazon hat im vergangenen Jahr weltweit mehr als sieben Millionen gefälschte Produkte identifiziert, beschlagnahmt und ordnungsgemäß entsorgt. Das geht aus einem Bericht des Online-Riesen hervor, der am Dienstag in Seattle veröffentlicht wurde.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2020 hat Amazons Abteilung für Fälschungskriminalität ("Counterfeit Crimes Unit") "mehr als 21.000 Akteure mit schlechten Absichten" im Rahmen von Gerichtsverfahren und Meldungen an die Strafverfolgungsbehörden zur Rechenschaft gezogen.

Bei den Maßnahmen gegen Produktpiraterie geht es zum einen um Artikel, die in den Logistik-Kreislauf des weltgrößten Internet-Händlers gebracht werden sollten. In der Statistik werden aber auch Fälle gezählt, in denen Amazon Unternehmen und Behörden Hinweise etwa auf Lager von Fälschern geben konnte.

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Amazon verkauft Waren nicht nur selbst, sondern tritt auch als Plattform für andere Händler auf - und diesen Weg versuchen Produktfälscher oft als Einfallstor zu nutzen.

Verstärkte Kontrollen von Händlern im Amazon-Store

Beim Überprüfen von Händler-Accounts im Amazon-Store setzt der Konzern auch auf Künstliche Intelligenz.
Beim Überprüfen von Händler-Accounts im Amazon-Store setzt der Konzern auch auf Künstliche Intelligenz.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

In den vergangenen Jahren weitete der Konzern deswegen unter anderem die Kontrollen beim Einrichten eines Händler-Accounts aus. Dabei weisen auch Systeme mit Künstlicher Intelligenz die Prüfer bei Amazon auf Verdachtsfälle hin.

Im vergangenen Jahr habe Amazon mehr als 700.000 Versuche von "Akteuren mit schlechten Absichten" vereitelt, neue Verkäuferkonten zu erstellen, berichtete Amazon-Topmanager Dharmesh Mehta.

Dies sei gelungen, bevor diese Akteure auch nur ein einziges Produkt im Amazon-Store zum Verkauf anbieten konnten, betonte Mehta. "Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den sechs Millionen Versuchen von Akteuren mit schlechten Absichten, im Jahr 2020 neue Amazon Verkäuferkonten einzurichten."

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In Europa hatte Amazon zuletzt zusammen mit der BWW Group erfolgreich vor dem Europäischen Unionsmarkengericht im spanischen Alicante gegen den Handel mit gefälschten BMW-Produkten geklagt.

Das Gericht verurteilte vier in Spanien ansässige Personen wegen des versuchten Verkaufs gefälschter BMW-Teile und -Zubehör auf der Onlineplattform in ganz Europa.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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