Bosch-Tochter BSH baut 1400 Stellen ab: Nachfrage nach Hausgeräten sinkt

Von Jan Christoph Freybott

München - Der Hausgerätehersteller BSH will sich angesichts einer schwächelnden Nachfrage von rund 1400 Beschäftigten trennen.

Der Hausgerätehersteller BSH – ursprünglich nach "Bosch und Siemens Hausgeräte" benannt – setzt den Rotstift an. (Archivfoto)  © Alicia Windzio/dpa

Der Schritt sei notwendig, weil das Unternehmen dauerhaft mehr produziere, als es verkaufen könne, teilte es in München mit.

Als Grund nannte BSH unter anderem den schwachen Immobilienmarkt sowie ein verändertes Kaufverhalten der Verbraucher hin zu günstigeren Geräten.

Am stärksten betroffen ist laut Mitteilung der Standort Bretten in Baden-Württemberg: Hier soll bis zum Ende des ersten Quartals 2028 unter anderem die Produktion von Herden und Dunstabzugshauben sowie die Logistik eingestellt werden.

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Etwa 980 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien davon betroffen. Zudem solle die Waschmaschinenproduktion im brandenburgischen Nauen bis Mitte 2027 auslaufen. Das treffe rund 440 Beschäftigte.

BSH ist nach eigenen Angaben europäischer Marktführer bei Hausgeräten. Das Unternehmen produziert unter anderem Waschmaschinen, Einbauküchen, Herde und Kühlgeräte.

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Scharfe Kritik von Gewerkschaft und Betriebsrat

Weniger Waschmaschinen: Der Hausgerätehersteller BSH will sich angesichts einer schwächelnden Nachfrage von rund 1400 Beschäftigten trennen. (Symbolfoto)  © Ralf Hirschberger/dpa

Zu den Marken gehören Bosch, Siemens, Neff und Gaggenau. Die Abkürzung BSH stand früher für Bosch und Siemens Hausgeräte. Bis Anfang 2015 war BSH ein Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und Siemens.

"Uns ist bewusst, dass ein solcher Schritt mit Sorgen und Unsicherheiten verbunden ist", sagte Matthias Metz, Vorsitzender der BSH-Geschäftsführung, laut Mitteilung.

Er sei das Ergebnis einer intensiven Analyse der Geschäftslage. BSH wolle nun mit der Vertretung der Arbeitnehmer nach sozialverträglichen Lösungen suchen.

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Die Industriegewerkschaft Metall und der Brettener Betriebsrat forderten die Geschäftsführung auf, die Pläne zu verwerfen und über Zukunftskonzepte zu sprechen.

"Wir fordern Transparenz und echte Mitbestimmung – nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden", sagte Betriebsratsvorsitzender Kristian Kipcic-Suta.

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