Job-Kahlschlag bei Bosch: 13.000 Stellen werden gestrichen

Gerlingen - Bei Bosch deutet sich ein Job-Kahlschlag an. Das Traditionsunternehmen will offenbar eine "fünfstellige" Zahl an Arbeitsplätzen streichen. Nun ist klar: 13.000 Stellen sollen abgebaut werden.

Geschäftsführer Stefan Grosch verkündete heute den Job-Kahlschlag bei Bosch.
Geschäftsführer Stefan Grosch verkündete heute den Job-Kahlschlag bei Bosch.  © Bernd Weißbrod/dpa

Erst vor zwei Monaten hatte Bosch angekündigt, 1100 Stellen am Standort Reutlingen (Baden-Württembergs) zu streichen. Nun droht den Beschäftigten der nächste Hammer.

Nach Informationen des Handelsblatts soll in der kriselnden Autozuliefersparte Bosch Mobility eine "fünfstellige Zahl" an Jobs gestrichen werden. Nun teilte das Unternehmen aus Gerlingen mit, dass 13.000 Stellen gestrichen werden.

Hintergrund der Knallhart-Maßnahme sind demnach dramatisch sinkende Gewinne beim Gesamtkonzern. "Wir müssen dringend an der Wettbewerbsfähigkeit im Mobility-Bereich arbeiten und unsere Kosten weiter dauerhaft senken. Dazu setzen wir viele Hebel in Bewegung", sagte Bosch-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stefan Grosch. Bedauerlicherweise komme man dabei nicht um einen Stellenabbau herum, so Grosch weiter.

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2023 hatte der Bosch-Konzern noch einen operativen Gewinn von 4,8 Milliarden Euro, 2024 standen nur noch 3,1 Milliarden zu Buche. Das Management strebt hingegen eine Rendite von sieben Prozent an.

Nur so ließe sich das Überleben des sich in Stiftungsbesitz befindlichen Unternehmens sichern. Der Sparkurs sei alternativlos, hieß es.

Bei Bosch Mobility fallen Tausende Arbeitsplätze weg

Auf die Angestellten von Bosch kommen düstere Zeiten zu.
Auf die Angestellten von Bosch kommen düstere Zeiten zu.  © Bernd Weißbrod/dpa

Zuvor hatte Bosch-Chef Stefan Hartung die Belegschaft auf düstere Zeiten eingestimmt. "Wir werden um einen Stellenabbau nicht herumkommen", sagte er im März in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung.

Hartung begründete den Sparkurs unter anderem mit einer schwachen Weltkonjunktur, wachsender Konkurrenz aus China und der Verunsicherung der Verbraucher.

Die Gewerkschaft IG Metall reagierte unterdessen empört auf den Kahlschlag: "Es steht außer Frage, dass die Situation in der deutschen und europäischen Automobil- und Zulieferindustrie sehr angespannt ist", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Geschäftssektors Mobility, Frank Sell, einer Mitteilung zufolge.

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"Einen Personalabbau dieser historischen Größenordnung - ohne gleichzeitige Zusagen zur Sicherung unserer Standorte in Deutschland - lehnen wir jedoch entschieden ab!"

Bosch Mobility hatte nach eigenen Angaben zuletzt 230.000 Mitarbeiter und mehr als 100 Produktionsstandorte weltweit.

Erstmeldung: 25. September, 12.05 Uhr; zuletzt aktualisiert: 15.26 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Bernd Weißbrod/dpa

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