Rettungsversuche gescheitert: Meyer Burger kündigt rund 600 Mitarbeitern

Von Andreas Hummel

Hohenstein-Ernstthal/Bitterfeld-Wolfen - Der Solarhersteller Meyer Burger sieht keine Chance auf eine Rettung der gesamten Gruppe und hat seinen Mitarbeitern in Deutschland gekündigt.

Solarplatten von Meyer Burger wird es aus Sachsen nicht mehr geben.
Solarplatten von Meyer Burger wird es aus Sachsen nicht mehr geben.  © Meyer Burger

Bis auf ein Team zur Abwicklung der Standorte seien die 600 Beschäftigten freigestellt, teilte das Schweizer Unternehmen mit. Konkret gehe es um die Solarzellenproduktion in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und den Entwicklungsstandort in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen).

Meyer Burger - ursprünglich ein Maschinenbauer - war für eine Renaissance der Solarproduktion in Europa angetreten. Allerdings waren in Deutschland erhoffte staatliche Unterstützungen ausgeblieben.

Zudem konnte das Unternehmen nicht mit billigeren chinesischen Modulen mithalten. So hatte es schon im vergangenen Jahr die Modulproduktion im sächsischen Freiberg geschlossen und seinen Fokus auf die USA verlagert. Doch auch dort wurden den Angaben zufolge im Mai die etwa 300 Mitarbeiter entlassen.

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Bereits zu Monatsbeginn hatte der Insolvenzverwalter der deutschen Gesellschaften informiert, dass mangels Investor der Geschäftsbetrieb der Werke in Bitterfeld-Wolfen und Hohenstein-Ernstthal am 1. September eingestellt und der Großteil der Beschäftigten freigestellt sei.

Es liefen zwar noch Gespräche mit möglichen Interessenten. "Ob diese Gespräche jedoch zu einem Ergebnis führen, ist völlig offen", hieß es. "Die Solarbranche in Deutschland und Europa befindet sich nach wie vor in einer höchst schwierigen wirtschaftlichen Lage."

Titelfoto: Meyer Burger

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