Rote Zahlen: ProSiebenSat.1 macht Verlust - Das ist der Grund
Von Bernd Zeberl und Carsten Hoefer
Unterföhring - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 ist wegen eines schwachen Werbegeschäfts zum Jahresauftakt in die roten Zahlen gerutscht.

Bereinigt um Sondereffekte schrieb das Unternehmen im ersten Quartal einen Verlust von 14 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch acht Millionen Euro Gewinn gewesen.
Der Umsatz ging um ein Prozent auf 855 Millionen Euro zurück. Der Vorstand bestätigte jedoch die Prognose für das laufende Jahr. Der Nettogewinn soll auf 215 Millionen Euro fallen nach 229 Millionen im Jahr zuvor, dabei ist der Verkauf des Vergleichsportals Verivox eingerechnet.
Bei ProSiebenSat.1 tobt ein Machtkampf zwischen den Großaktionären. Der von der italienischen Unternehmerfamilie Berlusconi kontrollierte MediaForEurope (MFE)-Konzern will seinen Anteil auf über 30 Prozent erhöhen und bietet verkaufswilligen Aktionären 4,48 Euro je Aktie plus Anteile an MFE. Die Annahmefrist für dieses Angebot endet am 6. Juni.
Die tschechische Unternehmensgruppe PPF hat ebenfalls ein öffentliches Angebot abgegeben und will 7 Euro je ProSiebenSat.1-Aktie zahlen.
Der Vorstand hat die PPF-Offerte begrüßt und sich zu dem MFE-Angebot nicht geäußert. Mit Spannung wird am 28. Mai die Hauptversammlung des Fernsehkonzerns erwartet.
Titelfoto: Lennart Preiss/dpa