Schlecker-Comeback? Investor will Drogeriemarkt wieder auferstehen lassen!

Ehingen/Tirol - Wird 2022 das Jahr der Schlecker-Rückkehr? Der österreichische Unternehmer Patrick Landrock möchte der Drogeriekette im kommenden Jahr zu altem Glanz verhelfen.

2012 ging Schlecker Pleite. Damals verloren rund 25.000 "Schlecker-Frauen" quasi über Nacht ihren Job. (Archivbild)
2012 ging Schlecker Pleite. Damals verloren rund 25.000 "Schlecker-Frauen" quasi über Nacht ihren Job. (Archivbild)  © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Fast jedem ist die Marke "Schlecker" noch ein Begriff. Der Drogerie-Riese aus dem baden-württembergischen Ehingen musste 2012 mit einem Jahresumsatz von rund 6,55 Milliarden Euro und knapp 50.000 Mitarbeitern Insolvenz anmelden.

Schlecker-Gründer Anton Schlecker (77) wurde in der Folge wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe verurteilt. Seine Kinder Lars (50) und Meike (48) gingen wegen Beihilfe zum Bankrott sogar ins Gefängnis.

Nun will der umstrittene Tiroler Milliönär Landrock das Drogerieunternehmen zurück an die Spitze bringen, wie der österreichische "Kurier" berichtet.

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"Noch größer, digitaler und innovativer - es soll der größte Angriff in der Geschichte des europäischen Handels werden", teilte Landrocks Firma "kitzVenture" mit.

Laut eigenen Angaben besitzt das Unternehmen schon die Markenrechte und "bereitet seit Jahren den Marktangriff vor". In den nächsten Monaten soll es losgehen.

"Schlecker wird in Zukunft kein reiner Drogeriemarkt mehr werden, sondern auch stark mit Produkten des täglichen Bedarfs wie z.B. Lebensmitteln, Büro- und Geschäftsbedarfsprodukten sowie Baumarktartikeln auftreten", so Landrock.

Schlecker soll zum "Einhorn" werden, Patrick Landrock ist wegen Betrugs angeklagt

Schafft Schlecker das Sensations-Comeback? Am 28. Juni 2012 verkündete der Insolvenzverwalter das Aus für die "Schlecker XL GmbH". (Archivbild)
Schafft Schlecker das Sensations-Comeback? Am 28. Juni 2012 verkündete der Insolvenzverwalter das Aus für die "Schlecker XL GmbH". (Archivbild)  © Julian Stratenschulte dpa

Landrock möchte mit Schlecker in den kommenden Jahren Tausende Arbeitsplätze schaffen, mit einflussreichen und finanzkräftigen Investoren sei man in fortgeschrittenen Gesprächen. Ob der Firmensitz in Deutschland oder Österreich liegen wird, ist derweil noch unklar.

Geht es nach dem Geschäftsmann wird Schlecker "so oder so zum Einhorn werden, also eine Unternehmensbewertung von mehr als einer Milliarde Euro erhalten". Rosige Aussichten für das ehemals größte Drogerieunternehmen Europas.

Allerdings befindet sich Landrock derzeit noch in einem juristischen Streit. Am Landesgericht Innsbruck warf ihm die Staatsanwaltschaft schweren gewerbsmäßigen Betrug vor, wie die "Kronen Zeitung" berichtete.

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Er soll Personen zu Investition verleitet haben, durch welche ein Schaden von insgesamt 176.000 Euro entstand.

"Bei den Ermittlungen zum System drängte sich schnell der Verdacht auf, dass hier schlicht und einfach ein Pyramidenspiel aufgebaut werden sollte", so Staatsanwalt Hannes Wandl.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

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