Stellenabbau bei Bosch geplant: Hunderte Jobs in Gefahr

Stuttgart - Bei Bosch steht offenbar ein Stellenabbau auf dem Plan und könnte Hunderten Mitarbeitern den Job kosten.

Bosch will offenbar Hunderte Stellen abbauen. Der Betriebsrat will um jeden Arbeitsplatz kämpfen.
Bosch will offenbar Hunderte Stellen abbauen. Der Betriebsrat will um jeden Arbeitsplatz kämpfen.  © Marijan Murat/dpa

Es gehe um die Standorte in Bayern, Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.

Der Gesamtbetriebsratschef Frank Sell sagte gegenüber dem Blatt, dass insbesondere der technische Wandel in der Zuliefererindustrie die Arbeitsplätze gefährde und fordert von der Politik Wege für einen gelungenen Wandel.

Bei Elektrofahrzeugen sind weniger Arbeitsplätze nötig, als bei Verbrennermotoren.

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"Es werden schneller mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen. Zulieferer, deren Produktprogramme auf Verbrennungsmotoren fokussiert sind, bekommen Probleme, weil entsprechende Technologien sukzessive abgebaut werden", sagt Stefan Reindl, der Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) gegenüber der Zeitung.

In München werde demnach eine Schließung eines Werkes mit 250 Mitarbeitern diskutiert, in Arnstadt in Thüringen geht es um rund 100 Arbeitsplätze, an drei Gießereistandorten in Hessen zudem um mehr als 900 Jobs. In Bühl und Bühlertal im Kreis Rastatt sollen weitere 700 Stellen gestrichen werden.

Verkürzte Arbeitszeiten trotz mehr Arbeit

Betriebsbedingte Kündigungen werden an den Dieselstandorten und in der Entwicklung in Feuerbach, Schwieberdingen Bamberg und Nürnberg bis Ende 2023 ausgeschlossen. Dennoch sollen sozialverträglich auch hier rund 9600 Stellen abgebaut werden.

Derzeit arbeiten viele Beschäftigte mit verkürzten Arbeitszeiten, doch die Auftragslage würde dies nicht mehr rechtfertigen. Daher erklärt der Betriebsrat: "Wir fordern, dass die Arbeitzeitabsenkung für alle zurückgenommen wird", sagt Sell, der befürchtet, dass der Gehaltsverzicht genutzt werde, um mehr Zeit für den Personalabbau zu gewinnen.

Der Betriebsrat will um jeden Job kämpfen. "Wir werden die kleinen Standorte nicht im Regen stehen lassen und werden um jeden Standort und Arbeitsplatz kämpfen", sagt Sell gegenüber der Stuttgarter Zeitung und will die Vorschläge mitgestalten und eigene Ideen einbringen.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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