Vom Parfümerie-Pionier in die Krise: Traditionsfirma Pieper meldet Insolvenz an
Von Wolf-Dietrich von Dewitz und Alina Eultgem
Herne - Die Parfümeriekette Pieper hat finanziell Schlagseite bekommen. Das zuständige Amtsgericht habe ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet, teilte das Unternehmen in Herne (NRW) mit.
Der Geschäftsbetrieb laufe vollständig weiter. Das Unternehmen soll nachhaltig saniert und für die Zukunft neu aufgestellt werden.
Pieper gilt als Deutschlands größte inhabergeführte Parfümeriekette, sie wurde 1931 in Bochum als Seifengeschäft gegründet.
Das bisherige Management bleibt an Bord, Firmenchef ist der Urenkel der Firmengründerin Anna Pieper, Oliver Pieper.
"Die Sanierung in Eigenverwaltung gibt uns die Möglichkeit, unser Unternehmen bei voller operativer Kontrolle zu stabilisieren und strategisch weiterzuentwickeln", sagt der Geschäftsführer.
Die Löhne und Gehälter werden für drei Monate von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt. Zuvor hatten mehrere Medien über die Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens berichtet.
Insolvenz: Vier Pieper-Shops in Köln betroffen
Die Duftgeschäfte von Pieper sind in Deutschland breit vertreten. Insgesamt gibt es über 140 Filialen, vor allem in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Niedersachsen, Bremen und Hamburg.
In Köln können Kundinnen und Kunden an vier Standorten vorbeischauen: in der Schwertnergasse mitten in der Innenstadt, auf dem Hohenzollernring, im Rhein-Center in Weiden sowie in der Maternusstraße in Rodenkirchen.
Auch in den Nachbarstädten Leverkusen und Bergisch Gladbach betreibt Pieper Läden.
Trotz der finanziellen Schieflage sollen alle Geschäfte sowie der Online-Shop "uneingeschränkt geöffnet" bleiben.
Titelfoto: Fabian Strauch/dpa

