Wegen neuem Heizungsgesetz? Deutscher Kult-Klassiker verschwindet aus den Küchen

Montabaur - Das Keramikunternehmen Römertopf hat Insolvenz angemeldet. Einer der Gründe soll laut dem Unternehmen auch die Verunsicherung der Menschen wegen des neuen Heizungsgesetzes gewesen sein.

1967 wurde der Römertopf auf der Hannover Messe vorgestellt. Er wurde mehr als 50 Millionen Mal verkauft.
1967 wurde der Römertopf auf der Hannover Messe vorgestellt. Er wurde mehr als 50 Millionen Mal verkauft.  © privat

Die Römertopf Keramik GmbH & Co. KG habe am Donnerstag einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht in Montabaur (Rheinland-Pfalz) gestellt, sagte Geschäftsführer Frank Gentejohann am Freitag.

Nach sehr guten Entwicklungen von 2017 bis 2021 habe es mit Beginn des Krieges in der Ukraine einen starken Umsatzrückgang gegeben, teilte das Unternehmen weiter mit. "Parallel dazu brachen die Erträge aufgrund der Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen, Löhnen und Produktionsmitteln ein."

Die Ankündigung des neuen Heizungsgesetzes (GEG) habe erneut einen "massiven Nachfrageeinbruch aufgrund der Verängstigung der Verbraucher" verursacht.

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Der Römertopf ist ein ovaler Topf aus Ton mit Deckel. Darin können Fleisch und Gemüse im Backofen zusammen gegart werden, was zeit- und damit auch energieintensiv ist.

Mehr als 50 Millionen Römertöpfe wurden seit den 1970er Jahren verkauft

Weiter sagte Gentejohann, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe entlassen müssen und einen Umsatzrückgang von über 40 Prozent gehabt habe. "Stand heute ist, wir werden den Standort Deutschland schließen."

Im Werk in Ransbach-Baumbach sind nach Unternehmensangaben 44 Mitarbeiter noch für drei Monate beschäftigt. Bislang werden Töpfe auch in einer Lohnfertigung in Portugal hergestellt.

Der Römertopf wurde 1967 auf der Hannover Messe vorgestellt. Nach Angaben des Unternehmens wurden seit den 70er-Jahren mehr als 50 Millionen Römertöpfe verkauft.

Titelfoto: privat

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