Zu hohe Energiepreise! Ziegelwerke in Sachsen-Anhalt und Bayern stellen Produktion ein

Groß Ammensleben/Unsleben - Die Tondachziegelfirma Nelskamp stellt ihren Betrieb zum 1. September vorläufig ein. Von dieser Entscheidung sind knapp 300 Mitarbeiter in den beiden Werken in Sachsen-Anhalt und Bayern betroffen.

Knapp 300 Mitarbeiter der Ziegelfirma Nelskamp wurden in die Kurzarbeit geschickt.
Knapp 300 Mitarbeiter der Ziegelfirma Nelskamp wurden in die Kurzarbeit geschickt.  © Matthias Strauß

Bei einer kurzfristigen Mitarbeiterversammlung wurde die Nachricht verkündet: Die Beschäftigten der Firma würden für unbestimmte Zeit in Kurzarbeit geschickt, das schreibt die Volksstimme.

Insgesamt betrifft es 200 Mitarbeiter im Werk in Groß Ammensleben und etwa 100 weitere Beschäftigte in dem Werk in Unsleben (Bayern). Gekündigt werden die Angestellten jedoch nicht, sie erhalten weiterhin 60 Prozent ihres Nettogehalts.

Lediglich Staplerfahrer oder Kommissionierer können weiterhin Vollzeit arbeiten, um sich um den übrigen Lagerbestand zu kümmern.

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Die Produktion der Tondachziegel sei besonders energieintensiv: Vom Abbau des Rohmaterials, über die Verarbeitung durch Maschinen und Öfen, bis hin zum Transport. Bei den konstant steigenden Energie- und Gaspreisen sei eine zuverlässige Kostenkalkulation aktuell nicht mehr möglich, hieß es. Dieses finanzielle Risiko könne die Firma nicht stemmen.

Wann die Fabrik wieder ihre Arbeit aufnimmt und ob Unterstützung vom Staat kommt, ist derzeit unklar. Auch eine endgültige Schließung könne nicht komplett ausgeschlossen werden.

Die Energiekosten haben den beiden Werken in Sachsen-Anhalt und Bayern zu Schaffen gemacht.
Die Energiekosten haben den beiden Werken in Sachsen-Anhalt und Bayern zu Schaffen gemacht.  © Matthias Strauß

Nelskamp gilt als größter Hersteller von Tondachziegeln in Deutschland.

Titelfoto: Matthias Strauß

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