Zwickau - Tödlicher Ausgang eines Polizeieinsatzes: Mehr als vier Jahre nach dem Tod eines 27-Jährigen stehen ab Montag in Zwickau (9.00 Uhr) drei Polizisten vor Gericht.

Der Vorwurf lautet auf fahrlässige Tötung. Der Mann soll im Juli 2015 im Vorraum einer Bankfiliale randaliert haben (TAG24 berichtete). Die hinzugerufenen Polizisten sollen den um sich schlagenden Mann auf den Boden gedrückt und gefesselt haben.

Dann wurde der Zwickauer ohnmächtig und starb wenig später an stress- und lagebedingtem Herzversagen. Das Gericht will nun herausfinden, ob die Polizisten übermäßige Gewalt angewandt haben.

Laut rechtsmedizinischer Gutachten hatte der sehr muskulöse Bodybuilder ein vergrößertes Herz infolge von Anabolika-Missbrauch und einer Vergiftung durch das Aufputschmittel Metamphetamin. Er erstickte, weil er auf dem Bauch liegend über zehn Minuten lang festgehalten worden war.

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Der Prozess soll nun zeigen, welche Rolle die Erkrankung und der Drogenkonsum des Mannes spielten und inwiefern ein Fehlverhalten der Polizisten vorlag.

Bis Mitte November sind sind vier Verhandlungstage am Landgericht Zwickau angesetzt.

Update 12.45 Uhr: Einer der Angeklagten sagte zum Prozessauftakt am Montag im Landgericht Zwickau, der kräftige Mann habe sich heftig gewehrt. Sie hätten um ihr eigenes Leben gefürchtet. Am Nachmittag soll ein Überwachungsvideo dem Gericht weiteren Aufschluss über das Geschehen geben.