Dritter Versuch seit 2016: Parteien wollen Wahlalter in NRW absenken

Von Carsten Linnhoff

Düsseldorf - Bei den nächsten Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2027 sollen Jugendliche schon ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben können. Das fordern die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP.

Jugendliche seien politisch interessiert und daher dazu berechtigt, schon ab 16 Jahren zu wählen, meinen die NRW-Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP in einer gemeinsamen Mitteilung. (Symbolfoto)  © Uwe Anspach/dpa

In einer gemeinsamen Pressemitteilung kündigten die Fraktionen an, den entsprechenden Gesetzentwurf in der kommenden Plenarwoche in den Landtag einzubringen. Für die Änderung der Landesverfassung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig.

"Junge Menschen sind politisch interessiert, sie gestalten aktiv und bringen sich in den öffentlichen Meinungsbildungsprozess ein. Bei Europa- und Kommunalwahlen dürfen 16- und 17-Jährige bereits wählen, bei den Landtagswahlen in NRW bislang noch nicht", erklärten die Fraktionsvorsitzenden Thorsten Schick (54, CDU), Jochen Ott (51, SPD), Verena Schäffer (38) und Wibke Brems (44, beide Grüne) sowie Henning Höne (38, FDP).

Die Regierungsparteien CDU und Grüne hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag für die Absenkung des Wahlalters auf Landesebene ausgesprochen.

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Versuche, das Wahlalter zu senken, gab es bereits. 2016 konnten sich die Fraktionschefs von SPD, CDU und Grünen nicht einigen. SPD und Grüne machten den damaligen CDU-Fraktionschef und späteren Ministerpräsidenten Armin Laschet für das Scheitern verantwortlich.

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Ein weiterer Versuch vier Jahre später zur Landtagswahl 2022 scheiterte ebenfalls.

Im aktuellen Landtag verfügen CDU, SPD, Grüne und FDP über die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit von rund 128 Stimmen. Die CDU hat 76 Mandate, die SPD 56, die Grünen 39, FDP zwölf und die AfD ebenfalls zwölf.

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