Trotz mehr Neubauten: Wohnungsnot bleibt auch 2026 in NRW Thema

Von Helge Toben

Düsseldorf - Die Lage auf dem nordrhein-westfälischen Mietwohnungsmarkt bleibt nach Einschätzung der NRW.Bank auch im kommenden Jahr angespannt.

Trotz wieder anziehender Bauaktivität bleibt der Mietwohnungsmarkt in NRW auch 2026 angespannt. (Archivbild)  © Federico Gambarini/dpa

Wohnungsmarkt-Expertin Melanie Kloth sieht allerdings positive Anzeichen für eine Verbesserung in den nächsten Jahren: "Die Wohnungsunternehmen planen wieder mehr Neubauprojekte. Die Baugenehmigungszahlen sind leicht gestiegen. Die Steigerung der Baukosten hat sich bei drei Prozent eingependelt. Und auch die Zinsen sind attraktiv", sagte Kloth der Deutschen Presse-Agentur dpa.

"Ich gehe daher davon aus, dass der Wohnungsbau jetzt langsam wieder Fahrt aufnimmt." Kloth leitet die Abteilung für Wohnungsmarktbeobachtung.

Es werde allerdings noch dauern, bis diese neuen Wohnungen fertiggestellt werden: "So ein Wohnungsbauprojekt dauert im Schnitt zweieinhalb Jahre." Das Angebot werde sich 2026 daher noch nicht spürbar ausweiten.

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Ein Effekt könnte sich laut Kloth allerdings doch schon im kommenden Jahr bemerkbar machen: "Im Ein- und Zweifamilienhaus-Bereich sind die Baugenehmigungszahlen deutlicher gestiegen. Auch die Investitionsbereitschaft nimmt dort wieder zu." Wenn dann Familien aus Mietwohnungen in ihre neuen Häuser zögen, bedeute dies eine Entlastung für den Mietwohnungsmarkt.

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Mietpreise: Regional große Unterschiede

2026 sollen die Mietpreise pro Quadratmeter in NRW erneut steigen. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Bei der Neuvermietung von Wohnungen rechnet die Expertin mit weiter steigenden Preisen, im Schnitt etwa drei bis vier Prozent im Vergleich zu 2025. "Die Entwicklung setzt sich damit fort: In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Mietpreise im Durchschnitt um 4,5 Prozent pro Jahr."

Im ersten Halbjahr 2025 habe die Quadratmeter-Durchschnittsmiete in NRW bei Neuvermietungen 9,84 Euro für Bestandswohnungen und 13,77 Euro für Neubau-Wohnungen betragen.

Regional gebe es aber große Unterschiede, betonte Kloth. So sei das Mietniveau etwa in den Kreisen Höxter oder Minden-Lübbecke noch vergleichsweise niedrig, allerdings mit zuletzt deutlicher Steigerung.

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"Deutlich höhere Mieten sehen wir in vielen Städten entlang der Rheinschiene, aber auch in den Umlandkreisen sowie im Münsterland."

Auch seien vor allem barrierefreie und kleine Wohnungen deutlich teurer. So lägen etwa Einzimmerappartements im Schnitt rund 2 Euro über den landesweiten Durchschnittswerten.

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