Kriebelmücke: Unterschätzte Gefahr an Flüssen und Bächen

Mit den Füßen an heißen Tagen in einem Bach zu stehen oder auf einem Fluss zu paddeln scheinen entspannt Aktivitäten für den Sommer zu sein. Jedoch lauert die Kriebelmücke im fließenden Gewässer. Für Menschen ist sie nicht zu unterschätzen, denn ihr Biss kann lebensbedrohlich werden.

Kriebelmücken sind sehr klein, aber ihre Bisse können großen Schaden verursachen.
Kriebelmücken sind sehr klein, aber ihre Bisse können großen Schaden verursachen.  © 123RF/iamtk

Im Sommer haben die meisten Mückenarten ihre Hochsaison. Neben der gemeinen Stechmücke, welche wohl mit am bekanntesten ist, gibt es viele weitere Blutsauger. Einige davon attackieren ebenfalls den Menschen, was verheerende Folgen für die eigene Gesundheit haben kann.

Kaum zu sehen, aber umso gefährlicher sind Kriebelmücken. Die kleinen Insekten sind heimisch und finden sich an fließenden Gewässern. Feuchte und heiße Sommer sind für die Fortpflanzung von Kriebelmücken ideale Bedingungen.

Eigentliche bevorzugen die Kriebelmücken das Blut von Weidetieren wie Pferde und Kühe. Sind diese gerade nicht verfügbar, greifen sie auch den Menschen an.

Tagelang aufhängen oder eine Stunde "backen": So kannst DU FFP2-Masken wiederverwenden
Gesundheit & Fitness Ratgeber Tagelang aufhängen oder eine Stunde "backen": So kannst DU FFP2-Masken wiederverwenden

Da die Tiere im Gegensatz zu der gemeinen Mücke lautlos sind, bemerkt man den Biss erst durch einen brennenden Schmerz.

Wie sehen Kriebelmücken aus?

Kriebelmücken sind zwei bis sechs Millimeter groß, was ungefähr der Größe eines Stecknadelkopfes entspricht.

Sie besitzen eine blau, grau bis schwarze Färbung. An ihrem einen Millimeter großen Kopf haben sie keinen Stechrüssel, sondern ein sägenartiges Mundwerkzeug.

Durch ihre Ähnlichkeit mit einer kleinen Stubenfliege sind sie eher unauffällig.

Wo treten Kriebelmücken auf?

Kriebelmücken leben voranging an fließendem Gewässer wie Flüssen oder Bächen, wo sie an Blättern im Wasser ihre Eier ablegen und nach wenigen Tagen die Larven schlüpfen.

Seltener sind Kriebelmücken auf Wiesen oder im Garten zu finden.

Die Kriebelmücken sind abends am aktivsten, aber können auch tagsüber angreifen.

Wer Stand-Up-Paddling, Kanu Fahren, Picknick oder andere Gründe zum Aufenthalt an fließenden Gewässern liebt, der sollte sich vor den Kriebelmücken in Acht nehmen.

Kriebelmücken finden sich an Flüssen und Bächen, wo sie auch den Menschen angreifen.
Kriebelmücken finden sich an Flüssen und Bächen, wo sie auch den Menschen angreifen.  © 123RF/moravianuk

Wie sehen die Bisse von Kriebelmücken aus?

Die Weibchen der Kriebelmücken brauchen das Blut lediglich, um ihre Eier zu binden. Sonst ernähren sich die Kriebelmücken von Blütennektar.

Die Kriebelmücken stechen nicht, sondern beißen eine Wunde in die Haut ihres Opfers, um das Blut zu trinken. Mit ihren Beißwerkzeugen sägen sie förmlich ein Loch in die Hautoberfläche und saugen die entstehende Blutlache auf. Aufgrund dieser Methode nennt man die Kriebelmücken auch "Poolsauger".

Beißt eine Kriebelmücke zu, merkt der Betroffene dies durch einen brennenden Schmerz. Einen Biss kann man an Rötungen, Schwellungen, einem Bluterguss oder einem eitrigen Bläschen erkennen. Typisch für die Bisse sind starke Entzündungen und Schwellungen.

Kommt es zu allergischen oder toxischen Reaktionen auf den Biss, dann wird die betroffene Stelle sehr rot, heiß und dick. Die Rötungen oder die roten Streifen können bis zu zehn Zentimeter groß werden.

Warum sind Kriebelmücken-Bisse gefährlich?

Das Gefährliche an den Bissen der Kriebelmücke sind die gerinnungshemmenden Giftstoffe im Speichel der Mücke. Viele Menschen reagieren allergisch darauf. Außerdem steht die Mücke während des Trinkens in der Wunde und Bakterien von ihrem Körper könnten in die Blutbahn gelangen. In vereinzelten Fällen wurden Borrelien-Erreger bei Kriebelmücken nachgewiesen. Jedoch wird Borreliose hauptsächlich von Zecken übertragen.

Je häufiger die Kriebelmücke zugebissen hat, desto stärkere Symptome hat der Betroffene. In extremen Fällen kann der Biss einer Kriebelmücke zu einer Blutvergiftung führen.

Diese Symptome können bei einem Kriebelmückenbiss auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Kreislaufprobleme
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Übelkeit
  • Ausschlag
  • Schmerzen im ganzen Körper

Wenn sich die Stelle und die Symptome nach ein bis zwei Tagen verschlimmern, dann sollte der Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen.

Wurde man von einer Kriebelmücke gebissen, dann darf man auf keinem Fall die Stellen aufkratzen. Wichtig ist es, den Biss zu desinfizieren und im Anschluss zu kühlen.

Erste-Hilfe-Tipp: Den eigenen Speichel auf den Biss tupfen, denn dieser wirkt desinfizierend und kühlend.

Wie kann man Kriebelmücken bekämpfen?

Kriebelmücken beißen in bloße Hautstellen. Lange Kleidung ist als Schutz vor den Blutsaugern oft schon ausreichend.
Kriebelmücken beißen in bloße Hautstellen. Lange Kleidung ist als Schutz vor den Blutsaugern oft schon ausreichend.  © 123RF/Bruce MacQueen

Das beste Mittel gegen Kriebelmücken ist es, fließendes Gewässer zu meiden oder zumindest sich dort nicht in den Abendstunden aufzuhalten.

Außerdem hilft das Tragen von langer und fester Kleidung, da die Mücke nicht durch den Stoff beißen kann.

Handelsübliches Insektenspray wehrt ebenso Kriebelmücken ab. Die Wirkstoffe Icaridin und DEET sind für die Bekämpfung von Kriebelmücken sehr effektiv. Bei der Anwendung ist es wichtig, erst den Sonnenschutz und dann den Insektenschutz aufzutragen.

FFP2-Masken: Das ist der größte Fehler, den Du beim Tragen machen kannst
Gesundheit & Fitness Ratgeber FFP2-Masken: Das ist der größte Fehler, den Du beim Tragen machen kannst

In der Regel kommen Kriebelmücken nicht in die Wohnung, aber das Anbringen von Insektennetzen an Fenstern und Balkontüren kann dennoch nicht schaden. Mit diesem Schutz können auch andere Mücken und Schädlinge nicht in die Wohnung gelangen.

Kriebelmücken sind trotz ihrer Körpergröße nicht zu unterschätzen. Man sollte sich entsprechend schützen. Ist es zu spät und man wurde bereits gebissen, empfiehlt es sich, bei stark entzündeten Bissen einen Arzt aufzusuchen.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/moravianuk, 123RF/iamtk

Mehr zum Thema: