Auch Kinder unter den Opfern: Neuer Rekord bei Grippe-Toten in Sachsen

Von Simona Block

Dresden - In der gerade zu Ende gegangenen Grippesaison sind mit 192 Menschen mehr als jemals zuvor seit der Registrierung nachweislich an Influenza gestorben.

Gesundheitsministerin Petra Köpping (66, SPD) nannte die Zahl der viele Toten einen "traurigen Rekord".
Gesundheitsministerin Petra Köpping (66, SPD) nannte die Zahl der viele Toten einen "traurigen Rekord".  © Jan Woitas/dpa

Bis auf zwei Grundschulkinder handelte es sich dabei um Erwachsene. Die Altersspanne insgesamt lag zwischen 6 und 99 Jahren.

Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sprach von einem "traurigen Rekord". Die durch eine besonders hohe Krankheitslast gekennzeichnete Saison unterstreiche, dass Influenza keine harmlose Erkrankung sei und man sich mit einer Impfung schützen sollte.

Nach Ministeriumsangaben wurden zwischen Oktober 2024 und Mitte April 2025 im Freistaat insgesamt 44.428 Influenza-Erkrankungen gemeldet. Das sei die zweithöchste Fallzahl seit Einführung der elektronischen Meldung gemäß Infektionsschutzgesetz. Nur 2017/2018 waren es mit 47.765 noch mehr, die Zahl der Todesfälle lag damals bei 176.

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Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin sprach bundesweit von einer ausgesprochen starken Influenza-Welle, die mit einer Dauer von 16 Wochen zudem vergleichsweise lang war.

In Sachsen erreichte sie ihren Höhepunkt im Februar.

Impfraten sinken stetig

In den Wintermonaten verbreiteten sich vor allem Influenzaviren.
In den Wintermonaten verbreiteten sich vor allem Influenzaviren.  © Bernd Weißbrod/dpa

Erkrankungen traten in allen Altersgruppen auf, meist aber bei Grundschülern, Kleinkindern sowie 10- bis 14-Jährigen.

Eine Grippeschutzimpfung wird in Sachsen als Standard für alle Personen ab dem siebten Lebensmonat empfohlen, vor allem aber Menschen mit schwachem Immunsystem wird dazu geraten.

Dennoch ist die Impfrate in den vergangenen Jahren stetig gesunken.

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Das Ministerium sieht verschiedene Grüne dafür, von einem simplen Versäumnis der jährlichen Impfung über die Angst vor Nebenwirkungen oder gar Impfschäden, Unwissenheit sowie Fehl- und Falschinformationen bis zu genereller Impfskepsis.

Titelfoto: Bildmontage/Jan Woitas/dpa,Bernd Weißbrod/dpa

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