Katzenauge tränt: Das ist jetzt wichtig

Der kleine Stubentiger kommt zum Kuscheln, Du streichelst der Katze über den Kopf und plötzlich sind Deine Finger feucht. Ein Blick zeigt: Das Katzenauge tränt.

Meiner Katze tränen die Augen

Wenn das Auge der Katze tränt, empfiehlt es sich, genauer hinzusehen.
Wenn das Auge der Katze tränt, empfiehlt es sich, genauer hinzusehen.  © Unsplash / Abeer Zaki

Dass Katzen Tränen produzieren, ist ganz natürlich. Die Tränendrüse befindet sich bei Katzen im inneren Augenwinkel in der Nickhaut, welche auch drittes Augenlid genannt wird.

Im Normalfall ist die Tränenflüssigkeit bei Katzen farblos. Aber es ist egal, ob es sich beim Augenausfluss um eine klare Flüssigkeit, Schleim, Eiter oder Blut handelt - wenn das Auge der Katze tränt, sollten Katzenhalter und -halterinnen unbedingt genauer hinsehen.

Möglicherweise hat die Katze etwas ins Auge bekommen, leidet an einer Augenkrankheit oder hat sich mit Parasiten infiziert.

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Aus welchen Gründen das Auge der Katze tränt und wie Du Deiner Katze am besten helfen kannst, erfährst Du in diesem Katzenratgeber.

Warum tränt das Auge meiner Katze?

Dass ein Auge tränt oder beide Augen tränen, kann viele Ursachen haben, welche ganz harmlos, aber auch sehr gefährlich für die Katze sein können.

Anfällige Katzenrassen für tränende Augen

Tränende Augen können bei fehl gezüchteten Katzenrassen wie den Perserkatzen auch anatomisch bedingt sein.
Tränende Augen können bei fehl gezüchteten Katzenrassen wie den Perserkatzen auch anatomisch bedingt sein.  © Unsplash / Sergey Semin

Zum Teil ist es genetisch bedingt, dass die Augen der Katze tränen. Ein zu kleiner Genpool und Fehlzüchtungen führen dazu, dass manche Katzenrassen eine platte Nase und einen verkürzten Tränenkanal haben. Diese Tiere neigen verstärkt zu Augenausfluss.

Für tränende Augen anfällige Rassen:

  • Exotisch Kurzhaar (Exotic Shorthair)
  • Perserkatze
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Es empfiehlt sich, die Samtpfote untersuchen zu lassen. Tierärzte können entscheiden, ob die Katze ausreichend Luft bekommt oder in anderer Form durch ihre rassetypischen Merkmale eingeschränkt ist.

In manchen Fällen ist ein operativer Eingriff nötig, um der Katze zu helfen.

Auge der Katze tränt durch Reizung der Augen

Augenausfluss schützt und befeuchtet die Augen der Katze.
Augenausfluss schützt und befeuchtet die Augen der Katze.  © Unsplash / Karin Hiselius
Äußere Reize und andere Umwelteinflüsse verursachen einen erhöhten Augenausfluss, denn die Tränenflüssigkeit hält die Augen der Katze feucht und reinigt sie, indem sie Schmutz und Fremdkörper ausschwemmt.

Mögliche äußere Ursachen für tränende Augen:

  • trockene Luft
  • Staub und Sand
  • Fremdkörper
  • Hitze, Kälte und Temperaturschwankungen
  • Sprays, Parfum, Raumdüfte und weitere Gase
  • Zwiebelsaft
  • Zigarettenrauch
  • Kochdämpfe

Das Auge sollte aufhören zu tränen, sobald es wieder feucht und sauber ist.

Wenn das Auge weiterhin tränt, dann ist eine genauere Untersuchung der Katze erforderlich.

Katzenauge tränt wegen Augenkrankheiten und Gesundheitsbeschwerden

Herpes und andere Viren können tränende Augen und schwerwiegende Augenentzündungen bei Katzen verursachen.
Herpes und andere Viren können tränende Augen und schwerwiegende Augenentzündungen bei Katzen verursachen.  © 123RF / Wolfness72
Tränende Augen sind bei Katzen ein mögliches Symptom von zahlreichen Erkrankungen.

Diese Erkrankungen können tränende Augen bei Katzen verursachen:

  • Verletzungen, z. B. durch Revierkämpfe oder scharfe Grashalme
  • Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze (z. B. Herpes, Chlamydien)
  • Katzenschnupfen
  • Entropium (Rolllid)
  • Bindehautentzündung
  • Allergie
  • Grauer Star
  • Glaukom (Gründer Star)
  • Tumor

Was genau dazu führt, dass das Auge der Katze tränt, kann nur durch eine tiermedizinische Untersuchung festgestellt werden.

Auge der Katze tränt: Wann muss sie zum Tierarzt?

Wer Augenausfluss bei der Katze feststellt, sollte die Augen der Katzen genauer untersuchen. Wenn keine offensichtlichen Rötungen, Schwellungen, Blutungen, Entzündungen zu sehen sind und es der Katze ansonsten gut geht, muss das Tier nicht sofort in eine Tierarztpraxis.

Sollte der Augenausfluss bei der Katze aber nicht aufhören, dann ist spätestens am zweiten Tag der Besuch in der Tierarztpraxis empfehlenswert.


Tränende Augen bei Katzen: Krankheiten und Probleme erkennen

Wenn Du die folgenden Symptome und Verhaltensweisen bei Deiner Katze erkennst, solltest Du das Tier unbedingt tiermedizinisch untersuchen lassen.

Anzeichen für Probleme mit den Augen bei Katzen:

  • Augen sind gerötet, gereizt und geschwollen
  • ein Auge ist oder beide Augen sind geschlossen
  • sichtbare Bindehaut
  • das dritte Augenlid und die Bindehaut sind nicht hellrosa
  • vermehrter und ständiger Augenausfluss
  • eitriger oder blutiger Augenausfluss und Verkrustungen am Auge
  • Fell unter den Augen ist nass und verklebt
  • Katze reibt sich ständig mit den Pfoten die Augen
  • Wunden am Auge der Katze
  • Verformungen oder Pigmentflecken in der Iris
  • veränderte Pupillen
  • Pupille ist zum Teil oder ganz von der Nickhaut bedeckt
  • Katze kneift ständig die Augen zu oder blinzelt übermäßig
  • Katze ist extrem lichtempfindlich
  • Katze scheint orientierungslos zu sein
  • Katze ist ungewöhnlich aggressiv und lässt sich nicht mehr anfassen

Diese Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Hat die Katze eitrigen Augenausfluss und ungewöhnlich geschlossene Augen, sollte sie unbedingt in einer Tierarztpraxis untersucht werden.
Hat die Katze eitrigen Augenausfluss und ungewöhnlich geschlossene Augen, sollte sie unbedingt in einer Tierarztpraxis untersucht werden.  © 123RF / Algeba

Was ist bei der Behandlung der Katze zu beachten?

Für eine erfolgreiche Behandlung der Katze ist eine Untersuchung essenziell, da nicht nur die genaue Ursache diagnostiziert wird, sondern auch getestet werden kann, welche Mittel für die Katze geeignet sind und bei dem jeweiligen Krankheitsbild angewendet werden dürfen.

Tierärzte können Dir genau erklären, welche Mittel wann, wie und wo genau bei der Katze anzuwenden sind. Wer Naturheilmittel bevorzugt, kann sich in der Tierarztpraxis auch nach alternativen Mitteln erkundigen.

In manchen Fällen sind Augenspezialisten notwendig, um die Katze zu behandeln. Leidet die Katze an einer Fehlstellung, einem Tumor oder Ähnlichem, kann ein operativer Eingriff erforderlich sein.

Unbehandelt kann sich der Zustand der Katze verschlimmern und schlimmsten Falls zu einer dauerhaften Schädigung des Sehvermögens oder anderen schwerwiegenden Folgen führen.

Lass Deine Katze also lieber frühzeitig als zu spät tiermedizinisch untersuchen, um eine eventuelle Erkrankung rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.

Was kannst Du tun, wenn das Auge der Katze tränt?

Wenn die Augen Deiner Katze tränen, solltest Du in jedem Fall Ruhe bewahren. Am besten schaust Du Dir die Augen der Katze genauer an, wenn die Katze gerade ruhig und entspannt ist.

Sehen die Augen gesund aus und geht es der Katze gut, dann sei in der nächsten Zeit einfach etwas aufmerksamer. Sobald Du den Verdacht hast, dass es der Mieze nicht gut geht, solltest Du sie wie gesagt tiermedizinisch untersuchen lassen.

Hausmittel (z. B. Kamillentee) reichen bei Augenerkrankungen nicht aus und können die Augen zusätzlich reizen. Und Medikamente oder Augentropfen solltest Du niemals ohne tierärztliche Absprache verabreichen.

Tipp: In einem Katzenhaushalt ist es wichtig, die Umgebung der Katze sauber und sicher zu halten. Wische regelmäßig Staub, verwende keine für Katzen giftigen Stoffe und minimiere potenzielle Gefahrenquellen. Gegen trockene Luft helfen Luftbefeuchter.

Die Reinigung der Katzenaugen sollte vorsichtig und nur äußerlich erfolgen.
Die Reinigung der Katzenaugen sollte vorsichtig und nur äußerlich erfolgen.  © 123RF / Photodeti

Augen der Katze reinigen

Ist der Bereich um die Augen leicht mit Staub, getrockneten Tränen oder Ähnlichem verschmutzt, solltest Du die Augen Deiner Katze reinigen. Werden die Tränenspuren nicht entfernt, könnte sich das Fell unterhalb der Augen verfärben.

So reinigst Du die Augen Deiner Katze:

1. Schritt: Wasche Dir die Hände und ziehe am besten Handschuhe an. Befeuchte zwei fusselfreie Tücher leicht mit warmem Wasser.

2. Schritt: Setze die entspannte Katze auf Deinen Schoß und halte sie gut fest. Ziehe das untere Augenlid der Katze sanft herunter und wische mit einem Tuch vorsichtig den äußeren Rand in Richtung des Fellwuchses ab.

3. Schritt: Nimm Dir das andere Tuch und wische damit den äußeren Rand des Oberlids der Katze in Fellwuchsrichtung ab.

Achte darauf, dass Du der Katze nicht in die Augen fasst und nicht noch mehr Dreck in die Augen reibst.

Tipp: Hol Dir Hilfe, um die Augen der Katze zu untersuchen und eventuell zu reinigen. Wenn eine Person die Katze festhält, hat die andere Person die Hände frei und kann ihre Bewegungen besser koordinieren, um die Katze nicht zu verletzen. Bist Du Dir unsicher, dann lass die Katze in einer Tierarztpraxis behandeln.

Fazit:

Sollte das Auge der Katze mal tränen, dann ist das meist nicht weiter tragisch. Wenn der Augenausfluss länger anhält, die Augen ungesund aussehen oder die Katze sich auffällig verhält, sollte sie unbedingt tiermedizinisch untersucht werden, damit mögliche Erkrankungen rechtzeitig behandelt werden können.

Titelfoto: Unsplash / Abeer Zaki

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