Einmal, dreimal oder nur nach Bedarf? So oft solltest Du Deine Katze am Tag füttern

Stellt man die Frage, wie oft eine Katze gefüttert werden sollte, dürfte es am Ende ebenso viele Meinungen geben wie Personen, die dazu befragt wurden. Und tatsächlich ist das spezielle Fressverhalten von Katzen dafür verantwortlich, dass viele verschiedene Ratschläge und Erfahrungen kursieren, die es einem nicht gerade leichter machen, das Richtige zu tun.

Der Katzenratgeber bringt etwas Licht ins Dunkel und erklärt, welche Möglichkeiten der Katzenfütterung am ehesten dem Naturell der Stubentiger entsprechen.

Verbreiteter Irrtum: Katzen fressen nur so viel, wie sie brauchen

Viele Katzen haben einen solch regen Appetit, dass sie mit der Zeit Übergewicht ansetzen.
Viele Katzen haben einen solch regen Appetit, dass sie mit der Zeit Übergewicht ansetzen.  © 123RF/Sergey Pakulin

Viele Katzenbesitzer sind davon überzeugt, dass ihre Samtpfote selbst am besten weiß, wie viel Futter sie am Tag braucht, bis sie satt ist.

Und tatsächlich machen Katzen häufig einen sehr disziplinierten Eindruck, wenn sie sich oft nur ein paar Bröckchen ihres Futters schnappen und gemächlich verzehren.

Doch der Eindruck trügt sehr oft. Denn Katzen bevorzugen es, über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu sich zu nehmen. Ist der Futternapf jedoch immer reichlich gefüllt, nimmt Mieze sehr oft unbemerkt mehr Kalorien zu sich, als eigentlich nötig wäre.

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Dass Katzen eben nicht nur so viel fressen, wie sie brauchen, kann folgende Ursachen haben:

  • Das Sättigungsgefühl von Katzen ist naturgemäß nicht so stark ausgeprägt wie das Hungergefühl. Doch auch spezielle Züchtungen können die Ursache sein, dass bestimmte Katzen einen größeren Appetit besitzen.
  • Trockenfutter ist in der Regel deutlich energiereicher als Nassfutter. Die gleiche Menge an Trockenfutter beinhaltet folglich deutlich mehr Kalorien und kann bei falscher Dosierung auf Dauer zu Übergewicht führen.
  • Erfahrungsgemäß besitzen kastrierte Katzen einen größeren Appetit, obwohl sie zugleich einen geringeren Energiebedarf haben. Dies gilt es bei der Fütterung zu berücksichtigen.
Als wahre Genießer wissen Katzen eine leckere Mahlzeit sehr zu schätzen.
Als wahre Genießer wissen Katzen eine leckere Mahlzeit sehr zu schätzen.  © 123RF/sonjachnyj

Wie oft sollte man Katzen nun füttern?

Wie oft man seine Katze am Tag füttern sollte, hängt zunächst von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie alt ist die Katze?
  • In welchem Gesundheitszustand befindet sie sich?
  • Ist die Katze kastriert?
  • Handelt es sich um einen Freigänger oder eine Wohnungskatze?

Des Weiteren tut man gut daran, als Katzenhalter das natürliche Fressverhalten seiner Mieze zu imitieren. Denn Katzen nehmen in der Natur über den Tag verteilt häufig zwischen 10 bis 20 kleine Portionen zu sich. Hinzu kommt, dass sie eher langsame Esser sind, die sich für ihre Mahlzeiten gern Zeit lassen. Zudem wollen sie während des Fressens ungestört sein.

Wer seiner Katze nun etwas Gutes tun will, sollte ihr pro Tag mindestens zwei bis drei Portionen Futter ermöglichen. Doch auch vier bis fünf kleine Futterrationen sind möglich.

Dies gilt insbesondere für Wohnungskatzen, die sich im Gegenzug zu Freigängern nicht in der Natur an einer Maus gütlich tun können.

Nun sind die meisten Katzenhalter sicherlich berufstätig oder aus anderen Gründen nicht die ganze Zeit zu Hause. Für diesen Fall kann der Kauf eines Futterautomaten eine sinnvolle Investition sein. So lässt sich beispielsweise zum Mittag oder am Nachmittag der Katze problemlos eine Futterration bereitstellen. Grundsätzlich ist es aber ratsam, feste Fütterungszeiten zu etablieren, an die sich die Katze gewöhnen kann.

Früh und abends sowie in der Nacht, kurz vor dem Schlafengehen sind ideale Zeiten, um der Fellnase eine Futterportion bereitzustellen.

Das gibt es beim Umgang mit Feuchtfutter zu beachten

Während Trockenfutter auch mal über den ganzen Tag zum Fressen bereitstehen kann, ist der Umgang mit Nassfutter schon etwas problematischer.

Feuchtfutter sollte in mehreren kleinen Portionen immer frisch in den Napf gegeben werden. Altes Futter wird am besten entsorgt.

Liegt das Futter über mehrere Stunden frei herum, ist es nicht mehr hygienisch, und die Samtpfote wird den Verzehr alter Reste ohnehin vermeiden.

Ad libitum-Fütterung: Die freie Fütterung als Alternative

Die freie Fütterung eignet sich nicht zwingend für jede Katze.
Die freie Fütterung eignet sich nicht zwingend für jede Katze.  © 123RF/Eduard Skorov

Neben der Variante, der Katze mehrere Portionen an Futter über den Tag verteilt frisch bereitzustellen, verfolgen manche Katzenhalter auch das Prinzip der sogenannten Ad libitum-Fütterung (auch freie Fütterung genannt).

Hierbei wird die tägliche Ration an Trockenfutter bereits am Morgen bereitgestellt, und die Katze kann sich daran nach Lust und Laune über den Tag verteilt bedienen.

Ganz wichtig: Ist die Futterration für den Tag aufgebraucht, bleibt der Napf leer.

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Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Katze kein Maß kennt und über den benötigten Energiebedarf hinaus weiterfrisst.

Die freie Fütterung hat aber auch Nachteile. Da sich ausschließlich Trockenfutter für die Ad libitum-Fütterung eignet, kann es passieren, dass die Katzen nicht genügend Flüssigkeit über den Tag verteilt aufnehmen. Schließlich sind die Samtpfoten dafür bekannt, sehr trinkfaul zu sein. Wird ausschließlich Trockenfutter gereicht, kann es passieren, dass die Katze langfristig unter Nierenproblemen oder Harnsteinen leidet.

Besser ist es, die Trockenfutter-Gabe mit ein bis zwei Portionen Nassfutter pro Tag zu kombinieren. Hier sollte jedoch unbedingt berücksichtigt werden, den Energiegehalt des Futters nicht zu unterschätzen und die jeweilige Futtermenge entsprechend ein wenig zu reduzieren.

Ein weiteres Problem der freien Fütterung ergibt sich für Katzen, die unter Futterneid leiden und daher ihr Fressen herunterschlingen. In diesem Fall sollte darauf verzichtet werden, die Verdauung der Katze unnötig zu belasten, indem der Futternapf den ganzen Tag über gefüllt ist.

Katzen füttern: Nachgeben, wenn die Katze maunzt und bettelt?

Was wollen diese großen Kulleraugen einem wohl sagen?
Was wollen diese großen Kulleraugen einem wohl sagen?  © Unsplash/Ramiz Dedaković

Wenn die Katze von selbst ankommt, sich offensiv an die Beine schmiegt und herzerweichend miaut, sind viele Menschen der Meinung, dass dies ein klares Zeichen für Hunger ist.

Und tatsächlich kann sich großer Appetit hinter diesem Annäherungsversuch verbergen. Oft wird das vermeintliche Betteln und Maunzen jedoch auch missverstanden.

Häufig ist es eher so, dass die Katze aktiv nach Kontakt und Nähe sucht und sich etwas Aufmerksamkeit erhofft. Sei es in Form einer Streicheleinheit oder einer Spielrunde.

Besser ist es, auf das Betteln der Katze nicht mit Futter zu reagieren, sondern dem Vierbeiner auf andere Weise die gewünschte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Auch wenn die Katze Mäuse nach Hause bringt, ist das keineswegs ein Zeichen für Hunger. Vielmehr ist der Jagdinstinkt bei Katzen so stark ausgeprägt, dass sie sich diesem in freier Natur nur zu gerne hingeben.

Wie oft Katze füttern? Im Zweifel immer den Tierarzt befragen

Natürlich gibt es immer wieder auch Fälle, in denen die Richtlinien zur Katzenfütterung nicht einfach blind übernommen werden können.

Etwa bei sehr jungen oder alten Katzen, aber auch trächtigen und kranken Katzen sollte man daher immer besser den Tierarzt fragen, welche Fütterungsgewohnheiten sich am besten eignen.

Dieser kann in der Regel genau dazu Auskunft geben, welches Futter wie oft und wie viel pro Tag an die Samtpfote verfüttert werden soll.

Titelfoto: 123RF/Sergey Pakulin

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