Mit diesen Tipps wird Dein Tag am See perfekt: Für Dich und die Umwelt!

Frankfurt am Main - An einem heißen Sommertag in den See springen und sich abkühlen - klingt erst einmal nach einer guten Idee. Doch mit unserem Badegang können wir der Natur ziemlichen Schaden zufügen. Wie ein See kippen kann und wie Dein Badebesuch nicht auf Kosten der Natur geht, darum soll es im heutigen Artikel gehen.

Die Illustration zeigt, was geschieht, wenn ein See kippt.
Die Illustration zeigt, was geschieht, wenn ein See kippt.  © Klassewasser.de

Was passiert, wenn ein See kippt:

Durch unseren Badegang versetzen wir den See mit zusätzlichen Nährstoffen in Form von Hautschuppen, Haaren, Schweiß und eventuell auch noch anderen Körperflüssigkeiten.

Solche entsprechende Nährstoffe sind ein gefundenes Fressen für Algen. Wenn dann auch noch vom benachbarten Acker Dünger in den See gelangt, der Regen Pollen hinein spült oder Menschen Brotkrümel werfen, um Enten zu füttern, können Algen besonders schnell wachsen.

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Doch auch diese haben eine begrenzte Lebenszeit. Sie sterben ab, sinken zu Boden und verrotten.

Dieser Prozess verbraucht eine ganze Menge Sauerstoff, welcher dem See entzogen wird. Ist es warm, enthält das Wasser ohnehin schon weniger Sauerstoff. Die Lebewesen im See fangen an, zu ersticken, verrotten ebenso und der See wird immer sauerstoffärmer, bis er schlussendlich kippt.

Faulgase entstehen, der See stinkt und es dauert lange, bis er sich wieder erholt hat.

Um solcher Algenverbreitung vorzubeugen, wird in Freibädern Chlor ins Wasser gegeben. An sich natürlich kein sonderlich ökologisches Vorgehen, aber in Schwimmbädern kaum vermeidbar. Das gründliche Duschen vor dem Baden sorgt jedoch dafür, dass weniger Hautschuppen, Haare und Schweiß in das Badewasser gelangen und somit weniger Chlor zum Desinfizieren gebraucht wird.

Bade nur im gekennzeichneten Bereich

Auch wenn die Menschen dicht beieinandersitzen - für den See ist es extrem wichtig "Erholungszonen" zu haben. Denn diese unberührten Gebiete halten das Ökosystem des Sees am Laufen. Gerade das Schilf am Ufer sollte nicht betreten werden, denn dort nisten Brutvögel, Frösche laichen und Insekten haben ihr Zuhause.

Wenn sich also viele Menschen um den gesamten See herum verteilen, ist das schädlich für den See und die Ufer gehen kaputt.

Achte auf die "richtige" Sonnencreme

Beim Kauf von Sonnencremes greift man am besten zu Naturkosmetik-Herstellern. (Symbolbild)
Beim Kauf von Sonnencremes greift man am besten zu Naturkosmetik-Herstellern. (Symbolbild)  © Christin Klose/dpa-tmn

Nimm Deinen Müll mit:

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dennoch bleiben häufig Plastikflaschen, Verpackungen und vor allem Zigarettenstummel am Ufer liegen.

Letztere bestehen aus schwer abzubauendem Zelluloseacetat, welches unsere Umwelt mit Chemikalien verseucht und von Tieren mit Nahrung verwechselt wird. Ein Taschenaschenbecher ist für Raucher eine sinnvolle Investition, um so einer Umweltbelastung vorzubeugen.

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Auch das Vorbereiten von Snacks und Getränken daheim sorgt dafür, dass Du nicht darauf angewiesen bist, verpacktes To-Go-Essen zu kaufen und so zusätzlichen Müll produzierst.

Verwende ökologische Sonnencreme:

Herkömmliche Sonnencremes nutzen chemische Filter, um unsere Haut vor den UV-Strahlen zu schützen. Diese schaden jedoch der Gesundheit und sind allem voran gefährlich für die Umwelt.

Die Rede ist von den Chemikalien Oxybenzon (auch Benzophenon-3), Octocrylen und Octinoxat (auch Ethylhexyl methoxycinnamate). Diese Filter können gesundheitsschädlich für die Lebewesen im See sein, sie fördern die Korallenbleiche und das Absterben von Algen. Besser sind ökologische Sonnencremes, die mit mineralischen Filtern wie Titanoxid und Zinkoxid arbeiten. Genauere Infos findest Du hier.

Außerdem solltest Du die Sonnencreme mindestens 30 Minuten einwirken lassen, bevor Du ins Wasser gehst, damit diese nicht direkt abgespült wird - und die enthaltenen Chemikalien ins Wasser gelangen.

Reparieren statt wegwerfen sollte nicht nur bei Luftmatratzen die Devise sein

Bade nur im gekennzeichneten Bereich und zertrete kein Schilf. (Symbolbild)
Bade nur im gekennzeichneten Bereich und zertrete kein Schilf. (Symbolbild)  © Tommaso Fornoni @tommytop

Versuch es mal mit nachhaltiger Bademode:

Mittlerweile gibt es unzählige Labels, die sich auf nachhaltige Sport- und Badebekleidung spezialisiert haben und diese unter fairen Bedingungen herstellen. Aus recycelten Fischernetzen und Plastikflaschen entstehen neue Bikinis und Badehosen. Eine Liste mit nachhaltigen Bademode-Labels findest Du hier. Alternativ kann man auch mal im Second-Hand-Shop nachschauen.

Greife beim nächsten Mal zu einem Handtuch aus Naturfaser:

Handtücher verlieren aufgrund ihrer rauen Oberfläche besonders viele Fasern bei der Benutzung und jedem Waschgang.

Herkömmliche Handtücher enthalten synthetische Fasern, die in der Waschmaschine abbrechen und kaum herausgefiltert werden können.

Die Kunststofffasern können dann über das Abwasser wieder in unsere Gewässer gelangen. Um diesem Umstand vorzubeugen, kann ein Waschsack helfen oder die Verwendung von Handtüchern aus Naturfasern wie Bio-Baumwolle, Holz oder Bambusfasern.

Repariere Luftmatratzen, Wasserspielzeuge und Co.:

Leider gibt es bisher kaum nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Schlauchbooten, Luftmatratzen und Wasserspielzeugen. All diese Dinge bestehen aus Plastik und enthalten teilweise gesundheitsschädliche Weichmacher. Wenn man nicht darauf verzichten möchte, sollte man versuchen, diese Wasserutensilien so lange wie möglich am Leben zu halten.

Reparieren statt Wegwerfen! So heißt die Devise. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.

Über die Autorin

TAG24-Kolumnistin Gina Gadis.
TAG24-Kolumnistin Gina Gadis.  © Gina Gadis

Gina Gadis (25) wurde in Dresden geboren und studierte in Freiberg Wirtschaftsingenieurwesen. Zwischen ihrem Bachelor und dem Master ging sie auf Reisen.

Knapp zwei Jahre bereiste Gina die Welt, zehn Monate davon war sie in Asien unterwegs.

Hier kam es zu der Initialzündung. Denn vielerorts in Asien sind die Menschen nicht mehr Herr über die Vermüllung ihrer Orte.

Gina sammelte schon auf ihrer Reise Müll ein, öffentlichkeitswirksam begeisterte sie auch immer mehr Menschen in ihrer Heimat für das Thema.

Als sie zurück nach Deutschland kam (aktuell Masterstudentin in Darmstadt), verfolgte sie weiter die Müll-Thematik. Sie schreibt nun unter anderem diese Kolumne für TAG24.

Titelfoto: Montage: Gina Gadis, Tommaso Fornoni @tommytop

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