Bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier: Verdächtiger nach zwölf Jahren festgenommen
Von Philipp Rahn
Alles in Kürze
- Bewaffneter Raubüberfall auf Juwelier in Bad Kreuznach
- Tatverdächtiger nach zwölf Jahren festgenommen
- Festnahme in Oberösterreich nach DNA-Spur-Übereinstimmung
- Verdächtiger räumt Schüsse ein, bestreitet Tötungsabsicht
- Polizei fahndet weiter nach Mittätern
Bad Kreuznach - Zwölf Jahre nach einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) ist ein Tatverdächtiger in Oberösterreich festgenommen worden.

Der 37-Jährige wird verdächtigt, bei dem Überfall einen Schuss auf einen Sicherheitsmann abgegeben zu haben, wie die Polizei mitteilte.
Demnach habe der Überfall am 19. August 2013 stattgefunden. Drei Männer, darunter der nun festgenommene 37-Jährige, hätten seinerzeit die Sicherheitsschleuse überwunden und den Inhaber des Juweliergeschäfts mit einer Waffe bedroht.
Im Anschluss soll es zu einem Schusswechsel mit einem hinzukommenden Sicherheitsmann gekommen sein. Dabei soll der mutmaßliche Täter Schüsse in Richtung des Sicherheitsmannes abgeben haben. Diese Tat habe der Mann mittlerweile eingeräumt, so die Polizei. Eine Tötungsabsicht habe er jedoch abgestritten.
Nach dem Schusswechsel seien die drei Männer zunächst zu Fuß und dann mit einem Fluchtwagen geflohen. Am Tatort und im Fluchtwagen seien verschiedene DNA-Spuren gefunden worden.
Festnahme in Oberösterreich nach Übereinstimmung bei DNA-Spuren

Die drei Täter konnten demnach in den darauffolgenden Jahren nicht ermittelt werden, jedoch zwei Hintermänner der Tat.
Gegen diese wurde im Jahr 2017 ein Gerichtsverfahren eröffnet, einer der Männer wurde wegen Beihilfe zum schweren Raub zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, wie es hieß.
Ende des vergangenen Jahres habe es dann in Österreich eine Übereinstimmung der gefundenen DNA-Spuren mit einem neu angelegten DNA-Profil gegeben. Dieses sei aufgrund eines Betäubungsmitteldelikts angelegt worden, so die Polizei.
Die weiteren Ermittlungen hätten dann ergeben, dass es sich bei dem Treffer um den Schützen gehandelt habe. Im Mai dieses Jahres sei der 37-Jährige dann mit einem europäischen Haftbefehl in Oberösterreich festgenommen worden.
Fahndung nach den Mittätern läuft weiter
Nach der Übergabe an die deutsche Polizei sei der Mann einer Ermittlungsrichterin vorgeführt worden. Diese habe einen Untersuchungshaftbefehl erlassen wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchtem besonders schwerem Raub.
Die Männer sind bislang nicht identifiziert. Nach wie vor fahndet die Polizei nach den Mittätern des 37-Jährigen. Beide waren bei dem Überfall demnach nicht maskiert.
Titelfoto: 123rf/Somchai Rakin