Reichinnek über Zusammenarbeit mit CDU: "Bin zu sehr vielem bereit"

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek (37), schließt eine mögliche Tolerierung einer CDU-Landesregierung in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl 2026 nicht aus.

Linke-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek (37) schließt eine Tolerierung der CDU nicht aus.  © Michael Kappeler/dpa

"Ich persönlich bin zu sehr vielem bereit, bevor meine Heimat der AfD zum Fraß vorgeworfen wird", sagte Reichinnek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Reichinnek stammt aus dem Saalekreis.

In Sachsen-Anhalt regiert aktuell ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Im September 2026 wird ein neuer Landtag gewählt. Die AfD stellt aktuell die größte Oppositionsfraktion, ihr Ziel ist eine Alleinregierung im nächsten Jahr.

Reichinnek sieht die CDU gefordert, den Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linken zu kippen. "Natürlich kann und sollte die CDU sagen, mit einer demokratischen Partei wie der Linken arbeiten wir zusammen, mit der rechtsextremen AfD nicht. Dafür braucht es nur einen grundlegenden demokratischen Wertekompass", betonte sie.

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"Am Ende wird sich die Union fragen müssen, auf welcher Seite der Geschichte sie stehen will."

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Reichinnek für Tolerierung der CDU, "bevor meine Heimat der AfD zum Fraß vorgeworfen wird"

Im September 2026 wählt Sachsen-Anhalt seinen neuen Landtag.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Unions-Fraktionsvize Sepp Müller (36) betonte, die Linke sei die Nachfolgepartei der SED. "Sie fordert weiterhin in ihrem Parteiprogramm den Sozialismus. Sie kann weder im Bund noch im Land für uns ein Partner sein", sagte Müller der dpa.

AfD-Landeschef Martin Reichardt (55) erklärte, die Mehrheit der Bürger wähle in Sachsen-Anhalt seit Jahren "überdeutlich national-konservativ". Die CDU ignoriere das, so Reichardt.

"Die Christdemokraten müssen sich überlegen, ob, wie lange und mit wem sie dieses falsche Spiel noch weiterspielen wollen."

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