Von Daniel Josling
Halle (Saale) - In Halle wird am Donnerstag (9. Oktober) mit mehreren Veranstaltungen an den Anschlag von 2019 erinnert, der sich zum sechsten Mal jährt.
Zum stillen Gedenken an der Synagoge in der Humboldtstraße laden ab 12 Uhr die Stadt, die Jüdische Gemeinde, der Evangelische Kirchenkreis sowie weitere Akteure der Stadtgesellschaft ein.
Um 12.03 Uhr, dem Zeitpunkt des Beginns des Attentats, sollen in der Stadt alle Kirchenglocken läuten und Straßenbahnen für eine Minute anhalten.
Von 14.30 bis 16 Uhr ist ein Gedenkrundgang zu den Tatorten geplant, anschließend (16 bis 18 Uhr) eine Gedenkveranstaltung in der Ludwig-Wucherer-Straße.
Den Abschluss bildet um 18.30 Uhr eine Andacht auf dem Marktplatz, bei der Pfarrerinnen und Pfarrer ein Gebet auf Deutsch und Hebräisch sprechen.
Bürgermeister Egbert Geier (60, SPD) plant Kränze an den Gedenktafeln vor der Synagoge und am Imbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße niederzulegen. Die Stadt lud zudem die Hallenserinnen und Hallenser dazu ein, Blumen oder Kerzen zum Zeichen der Solidarität und des Erinnerns niederzulegen.
Am 9. Oktober 2019 hatte der schwer bewaffnete Neonazi Stephan Balliet versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge einzudringen. Er tötete eine 40-jährige Frau und einen 20-jährigen Mann, verletzte weitere Menschen und wurde später festgenommen.