Unter 15 Euro die Stunde: Sachsen-Anhalt gehört zu Niedriglohn-Spitzenreitern

Von Oliver Wiebe

Magdeburg - Teures Leben, knapper Lohn. Sachsen-Anhalt gehört zu den Niedriglohn-Spitzenreitern. Wer wenig verdient und wie das Land im Bund abschneidet.

Große Gehaltsunterschiede bestehen nach wie vor zwischen Männern und Frauen. (Symbolbild)
Große Gehaltsunterschiede bestehen nach wie vor zwischen Männern und Frauen. (Symbolbild)  © Christin Klose/dpa

In Sachsen-Anhalt verdient mehr als jeder dritte Beschäftigte unter 15 Euro pro Stunde. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes auf Anfrage der Linken hervor. Damit gehört das Bundesland gemeinsam mit Thüringen (34 Prozent) und Sachsen (33 Prozent) zu den Regionen mit den höchsten Anteilen an Niedriglohn-Jobs in Deutschland.

"Die Löhne müssen hoch", forderte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt, Monika Hohmann (65).

"Die Landesregierung muss endlich etwas für die vielen Geringverdiener im Land tun." Hilfreich sei ein flächendeckender Mindestlohn von 15 Euro.

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"Diese Erhöhung wäre das Mindeste angesichts immer weiter steigender Lebensmittel- und Energiepreise", so Hohmann.

Großes Gefälle zwischen Frauen und Männern

Von einem Niedriglohn sind vor allem Angestellte ohne Tarifarbeit betroffen. (Symbolbild)
Von einem Niedriglohn sind vor allem Angestellte ohne Tarifarbeit betroffen. (Symbolbild)  © Arno Burgi/dpa

Während in tarifgebundenen Unternehmen nur jeder sechste Job (16 Prozent) ein Niedriglohn-Job ist, liegt der Anteil in nicht tarifgebundenen Betrieben bei mehr als jedem dritten (37 Prozent). Zudem gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Bundesweit verdient mehr als jeder dritte Mann (31 Prozent) weniger als 15 Euro, während es bei Frauen knapp jede fünfte (22,7 Prozent) ist.

Besonders häufig finden sich Niedriglöhne in Branchen wie dem Gastgewerbe. Dort verdienen fast drei Viertel der Beschäftigten (74,3 Prozent) weniger als 15 Euro.

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Auch im Handel, im verarbeitenden Gewerbe, in wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im Gesundheits- und Sozialwesen liegt der Anteil an Niedriglohn-Jobs deutlich über dem Durchschnitt.

Titelfoto: Arno Burgi/dpa

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