Bagger kappt vier Glasfaserkabel gleichzeitig: Mehr als 4000 Nutzer in Sachsen offline!
Von Anke Brod
Brandis - Am Montagmorgen kappte ein Bagger bei Tiefbauarbeiten in Brandis (Landkreis Leipzig) gleich vier Hauptkabel der Deutschen Glasfaser Gesellschaft auf einen Schlag: 4845 Kunden standen urplötzlich ohne Festnetz und Internet da! Grund für die Panne sind demnach fehlerhafte Leitungspläne. Aktuell sind zumindest 2800 Kunden wieder online.

Wie Pressesprecher Herbert Spies auf TAG24-Anfrage sagte, sei der Baupartner von Deutsche Glasfaser Verursacher der Panne vor Ort: Die Spleißarbeiten an den "filigranen Glasfasern" dauerten an.
Die betroffene Baugrube in Brandis sei eng, maximal zwei Personen könnten gleichzeitig darin spleißen. "Die Männer arbeiten rund um die Uhr", erklärte Spies weiter und ergänzte: "Es sind gleich vier Hauptkabel betroffen, weil diese im Boden nebeneinander verlaufen und alle vom Bagger getroffen und zerstört wurden."
Es sei ein "großer Schaden", die Entstörungsarbeiten liefen mit Hochdruck.
"Es ist derzeit nicht möglich, eine Prognose abzugeben, wann alle KundInnen wieder am Netz sein werden", bedauert die Gesellschaft.
Die Arbeiten gehen dennoch gut voran, sagte Spies am Freitagnachmittag und betonte: "Die Männer arbeiten rund um die Uhr in der engen Grube. Niemand kann vorhersagen, welche möglicherweise unvorhergesehenen Situationen noch auftreten."
Auch Behörden ohne Telefon

Der Bagger-Fehlbiss hatte am Montag sehr viele Orte getroffen. Von der Außenwelt abgeschnitten waren Naunhof, Zschortau, Rackwitz, Podelwitz, Biesen, Plösitz, Bad Lausick, Bad Lausick Ost, Fuchshain, Eicha, Borsdorf, Borsdorf Nord, Panitzsch, Waldsteinberg, Geithain, Großpösna, Trebsen, Taucha Ost, Brandis, Beucha, Waldsteinberg sowie Dewitz.
Wie es heißt, sind aktuell nur noch Borsdorf, Brandis, Großpösna, Naunhof, Trebsen und Dewitz offline.
Die Panne traf Privathaushalte, Firmen und Behörden. Die Stadtverwaltung von Großpösna beispielsweise ist seit Montag, wie die örtliche Grundschule auch, nur per Handy zu erreichen.
Schadensverursacher sei eine Baufirma, die nicht im Auftrag von Deutsche Glasfaser tätig sei, erklärte Pressesprecher Spies weiter. Die Kosten für die Entstörungsarbeiten trage jener Schadensverursacher. "Baufirmen sind üblicherweise gegen solche Vorkommnisse versichert", informierte er.
Die finanzielle Entschädigung für von Störungen betroffene Kunden regle das Telekommunikationsgesetz (TKG). Die Deutsche Glasfaser halte sich "selbstverständlich" an entsprechende Verpflichtungen und Regelungen zur Kundenentschädigung.
Betroffene Kunden sollten sich für einen Ausgleich daher "schnellstmöglich" bei Deutsche Glasfaser melden.
Erstmeldung von 13.49 Uhr, aktualisiert um 15.42 Uhr
Titelfoto: Bildmontage: Anke Brod, Deutsche Glasfaser