Bau-Offensive auf der Festung: Handwerker stürmen Königstein
Königstein - Die Festung Königstein ist jährlich Ausflugsziel für rund eine halbe Million Besucher. Die werden nicht "nur" mit tollen Veranstaltungs- und Ausstellungsangeboten gelockt. Die Festung putzt auch ihr Gebäudeensemble ordentlich heraus.

Georgenburg und Schatzhaus wurden 2022 überholt, in diesem Jahr beginnt die Sanierung der 106 Meter langen Kaserne A, der ältesten Kaserne Deutschlands.
"Im ersten Bauabschnitt wird das Dach samt Unterkonstruktion, die zum Teil noch aus dem Jahr 1588 stammt, erneuert", so Bauleiter Kai-Uwe Beger (50).
Das restaurierte Medusentor wird eingehängt, die Magdalenenburg soll im zweiten Obergeschoss einen neuen Dielenboden erhalten.
"Der Brandschutz im Brunnenhaus wird erneuert und die Mannschaftsbaracke aus dem 20. Jahrhundert am Festungseingang bekommt eine 300 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage aufs Dach. Sie soll den Strom für die Trocknung der unterirdischen Tonnengewölbe liefern", ergänzt Festungs-Chef André Thieme (53).
Die klimatischen Veränderungen erfordern zudem den schrittweisen Umbau des drei Hektar großen Festungswaldes. Die Tendenz geht zu Bäumen, die wenig Wasser benötigen.
Notwendige Arbeiten kosten bis 2024 sechs Millionen Euro

Im Kernbereich der historischen Tarnbegrünung sollen Traubeneiche, Stieleiche, Feldahorn, Blutbuche und Kiefer gepflanzt werden. Außerhalb der Festung, an deren Fuß, soll der Patrouillenweg instandgesetzt werden.
Der sechs Kilometer lange Wanderweg streift unter anderem den berühmten "Abratzykamin", in dem anno 1848 der Schornsteinfeger Abratzy in die Festung kletterte.
Alles in allem werden 2023/24 rund sechs Millionen Euro in Erhalt und Ausbau investiert. Seit 1991 hat der Freistaat Sachsen bereits rund 73 Millionen Euro in die Festung gesteckt.
Titelfoto: Thomas Eichberg