Annaberg-Buchholz - Völlig unerwartet wurde Mitte Juni ein geheimer Stollen bei Bauarbeiten in Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) entdeckt. Nun reagiert die Stadt: Um mögliche Einsturz-Gefahren auszuschließen, dürfen ab sofort keine schweren Fahrzeuge mehr über eine angrenzende Straße fahren.
Der unbekannte Stollen wurde bei Bauarbeiten eines neuen EDEKA-Marktes entdeckt. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen nicht dokumentierten Hohlraum handelt, etwa sechs bis sieben Meter unter der Erde.
Ärgerlich für EDEKA! Die Bauarbeiten für den Markt ruhen nun. Derzeit wird der Stollen genauestens unter die Lupe genommen. Anschließend sollen die notwendigen Verfüll- und Sicherungsarbeiten durchgeführt werden.
Erkenntnisse über den ehemaligen Stollen liegen allerdings bereits vor. "Erste Untersuchungen ergaben, dass es sich um eine verfüllte bergmännische Strecke des historischen Altbergbaus handelt", teilt das Rathaus mit.
Um Gefahren auszuschließen, hat das Sächsische Oberbergamt Sofortmaßnahmen zur Sicherung des betroffenen Bereichs außerhalb des Baufelds eingeleitet.
Die Sorge: Da der Stollen unter der Wilischstraße durchführt, könnte die Straße durch zu schwere Fahrzeuge einstürzen. Aus diesem Grund dürfen nur noch Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen die Straße nutzen - eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie die Stadt erklärt.
"Eine entsprechende Beschilderung erfolgt. Fahrzeuge mit einer größeren Schwerlast werden frühzeitig umgeleitet", so das Rathaus.
Bauherr muss sich um Geheim-Stollen kümmern: Markteröffnung verschiebt sich wohl
Und wie geht es nun weiter? Während die Stadt Annaberg-Buchholz für den Hohlraum außerhalb der Baustelle zuständig ist, muss sich der Bauherr, in diesem Fall die EDEKA Nordbayern Bau- und Objektgesellschaft mbH, um den Stollen innerhalb der Baustelle kümmern.
Heißt: Der Hohlraum muss vollständig freigelegt und anschließend fachgerecht verschlossen werden. Das wirkt sich natürlich auf die Bauzeit aus. Ursprünglich sollte der EDEKA-Markt im Dezember 2025 öffnen.
Durch den Stollen-Fund wird sich die Eröffnung wohl oder übel in das kommende Jahr verschieben.