Feuerwehrauto in Sachsen verunglückt: Jetzt spricht der Einsatzleiter

Oederan - Wenn Retter selbst gerettet werden müssen: Auf dem Weg zu einem Einsatz in Mittelsachsen kam ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Breitenau am Samstagmorgen von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Sechs Kameraden wurden dabei verletzt - zwei davon schwer.

In diesem Löschfahrzeug saßen sechs Kameraden.
In diesem Löschfahrzeug saßen sechs Kameraden.  © Haertelpress

Es fing mit einem Routine-Einsatz an: Im Oederaner Ortsteil Frankenstein gab es am Samstagmorgen einen Wohnwagen-Brand im Dorfweg. Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Breitenau waren dorthin unterwegs.

Während der Hinfahrt geriet das Löschfahrzeug der Truppe jedoch auf der Kreisstraße 7770 in Richtung Frankenstein in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab.

Der Wagen stieß mit der rechten Heckseite gegen einen Baum und überschlug sich. "Der Lkw MAN rutschte weiter über die Fahrbahn in ein angrenzendes Feld, wo er wieder auf den Rädern zum Stehen kam", so die Chemnitzer Polizei.

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Der Sachschaden beträgt circa 200.000 Euro, da die gesamte Spezialtechnik beschädigt wurde sowie 5500 Liter Löschwasser ausliefen.

Teile des Fahrzeugwracks wurden über die Straße verstreut.
Teile des Fahrzeugwracks wurden über die Straße verstreut.  © Haertelpress
Das Löschauto landete nach dem Überschlag wieder auf den Rädern.
Das Löschauto landete nach dem Überschlag wieder auf den Rädern.  © Haertelpress
Auch zwei Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz.
Auch zwei Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz.  © Haertelpress

Erste Kameraden bereits aus Krankenhaus entlassen

Einsatzleiter Kevin Franz (30) hatte so einen Unfall noch nicht erlebt.
Einsatzleiter Kevin Franz (30) hatte so einen Unfall noch nicht erlebt.  © Erik Frank Hoffmann

"Wenn es aus der eigenen Gemeinde ist, ist es immer schwieriger", erzählt Einsatzleiter Kevin Franz (30) von der Freiwilligen Feuerwehr Oederan - er kennt die Unfallopfer persönlich.

Aber: "Aufgrund der fundierten Ausbildung gilt es, eine Professionalität an den Tag zu legen." 50 Kameraden befreiten die sechsköpfige Löschtruppe aus ihrem Wrack. Der Fahrer (35) sowie ein weiterer Mann (56) wurden schwer verletzt, vier weitere Insassen (31, 35, 39, 48) leicht.

Glück im Unglück: Laut Kevin Franz befindet sich keiner der Feuerwehrleute in einer lebensbedrohlichen Situation, auch wurden Kameraden bereits wieder entlassen. Franz' Fazit: "Es bleibt hoffentlich ein Einzelfall."

Titelfoto: Bildmontage: haertelpress, Erik Frank Hoffmann

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