Zoff um Silvester-Feuerwerk in Sachsen: Grüne wollen Knallerei verbieten
Dresden - Diese Redeschlacht hätte ein Kracher werden können, doch sie verpuffte: Die letzte diesjährige Landtagssitzung begann am Donnerstag auf Antrag der Grünen mit einer Debatte um ein Verbot von privaten Silvester-Feuerwerken.
"Jedes Jahr zum Jahreswechsel wird geböllert - das verursacht Tierleid, Müll und belastet unsere Rettungskräfte", stellte Grünen-Fraktions-Chefin Franziska Schubert (43) sachlich fest.
Sie zitierte aktuelle Umfragen. Demnach wünschen sich immer mehr Menschen ein Ende der privaten Silvester-Böllerei. Eine entsprechende Petition der Gewerkschaft der Polizei unterschrieben jüngst 2,2 Millionen Menschen.
Schubert präsentierte dazu noch Ideen, wie die Tradition der Knallerei zukünftig verträglicher gelebt werden könnte - zum Beispiel in Form von Laser- oder Drohnenshows oder organisierten Events an ausgewählten Plätzen.
Von Sachsens CDU-SPD-Minderheitsregierung fordert ihre Partei, dass sie sich im Bund für eine Änderung des Sprengstoffrechts oder zumindest eine Länderöffnungsklausel einsetzt.
Debatte rutscht in Polit-Theater ab
Dieser Argumentation konnte die Linke sehr gut folgen. Albrecht Pallas (45, SPD) tat sich da schon schwerer. Er meinte: "Feuerwerkskörper gehören wie Bleigießen und Fondue zum Jahreswechsel."
Ins Polit-Theater rutschte die Debatte ab, als Carsten Hütter (61, AfD) polterte, dass man eine "typische grüne Verbotsdebatte" führen würde.
Seine Partei und später auch das BSW nutzten die Gelegenheit, um grundsätzlich über Krieg und Frieden und Feuerwerk zu sprechen.
Landtagspräsident Alexander Dierks (38, CDU) hatte ab diesem Zeitpunkt Mühe. Immer wieder mahnte er die Abgeordneten, in der Sache konkret zu streiten und nicht abzuschweifen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Thomas Türpe

